Immunglobulin E (IgE)

  • Immunglobuline sind . Das sind Eiweiße, die der Körper herstellt, um Krankheiten abzuwehren.
  • Das Immunglobulin E (IgE) unterstützt unter anderem die Bekämpfung verschiedener Infektionen.
  • Es spielt aber auch eine wichtige Rolle bei allergischen Reaktionen.

Was ist Immunglobulin E?

Immunglobulin E – abgekürzt IgE – ist der Fachbegriff für eine Gruppe bestimmter . Neben IgE gibt es zum Beispiel noch die Immunglobuline IgG, IgM oder IgA.

Die verschiedenen Immunglobulin-Gruppen haben unterschiedliche Aufgaben bei der Abwehr von Krankheiten. IgE unterstützt im Zusammenspiel mit anderen Immunzellen zum Beispiel die Bekämpfung von Krankheitserregern, vor allem von Parasiten. Es vermittelt aber auch allergische Reaktionen.

IgE-Antikörper sitzen meist auf der Oberfläche von sogenannten Mastzellen und basophilen Granulozyten.

Warum wird Immunglobulin E bestimmt?

Die IgE-Konzentration im Blut wird eher selten gezielt untersucht: Besteht zum Beispiel der Verdacht, dass eine vorliegt, lässt sich dies meist mit anderen Laborwerten und Tests feststellen. Beim Verdacht auf eine kann eine Bestimmung des gesamten IgE-Spiegels sinnvoll sein, sowie die von spezifischen IgEs gegen bestimmte „Eindringlinge“ wie etwa Pollen. Das hilft bei der Bestimmung einer .

Um den IgE-Wert zu bestimmen, nimmt die Ärztin oder der Arzt etwas Blut ab, in der Regel aus der Armvene.

Was ist der Referenzbereich?

Die Referenzbereiche können sich von Labor zu Labor unterscheiden, da verschiedene Testverfahren eingesetzt werden. Daher gibt jedes Labor in seinem Bericht eigene Referenzbereiche an. Als Orientierung können folgende Werte dienen:

  Internationale Einheiten pro Milliliter Blut (IE/ml) Mikrogramm pro Liter Blut (µg/l)
Erwachsene < 100 < 240
Kinder    
  • 10 – 15 Jahre
< 200 < 480
  • 6 – 9 Jahre
< 90 < 216
  • 2 – 5 Jahre
< 60 < 144
  • 1 Jahr
< 15 < 36
  • Neugeborene
< 1,5 < 3,6

Wichtig ist:

Von einem Laborwert allein lässt sich meist nicht auf eine Krankheit schließen. Erst im Zusammenhang mit anderen Werten, Symptomen und Untersuchungen ergibt sich ein klares Bild. Zudem haben auch gesunde Menschen manchmal Werte außerhalb des Referenzbereichs. Bevor man sich bei einer Abweichung Sorgen macht, sollte man die auffälligen Werte daher stets mit einer Ärztin oder einem Arzt besprechen.

Was bedeuten erniedrigte Werte?

Die Referenzbereiche für IgE sind als Obergrenzen zu verstehen – niedrigere Werte gelten also als normal. Wenn die Immunglobuline insgesamt im Blut sehr niedrig sind, kann das angeborene Ursachen haben.

Was kann ich bei erniedrigten Werten tun?

Niedrige Werte sind meist normal und kein Grund für weitere Untersuchungen.

Was bedeuten erhöhte Werte?

Erhöhte IgE-Werte sind vor allem dann von Bedeutung, wenn sie auch mit Symptomen einhergehen. Ohne Symptome sind sie häufig nicht relevant.

Mögliche Ursachen

Erhöhte IgE-Werte können verschiedene Ursachen haben. Dazu zählen Allergien wie Heuschnupfen und Erkrankungen, bei denen allergische Reaktionen eine Rolle spielen, etwa Asthma oder Neurodermitis. Aber auch Infektionen können zu erhöhten IgE-Werten führen – vor allem durch Parasiten.

Autoimmunerkrankungen oder Störungen des Immunsystems, wie etwa bei AIDS, können das IgE ebenfalls erhöhen. Sehr selten kann es zu einem Anstieg von Immunglobulinen im Blut kommen, wenn im Rahmen von bösartigen Erkrankungen wie etwa Lymphomen ungehemmt zu viele IgE-Antikörper gebildet werden. Oft haben sie dann aber ihre Funktion verloren. Chronische Entzündungen sind eine weitere mögliche Ursache für einen erhöhte IgE-Wert.

Was kann ich bei erhöhten Werten tun?

Ist der IgE-Wert erhöht, ist es ratsam, sich mit der Ärztin oder dem Arzt zu besprechen. Sie oder er kann erläutern, warum die überhaupt gemessen wurden – und wie das Ergebnis zu möglicherweise vorhandenen Beschwerden, anderen Laborwerten und Befunden passt.

Wenn zum Beispiel Beschwerden und ein Haut-Allergietest auf eine hinweisen, passt der erhöhte IgE-Wert dazu. Eventuell lässt sich auch feststellen, gegen welchen Allergieauslöser (Allergen) besonders viel IgE nachweisbar war. In einigen Fällen kann sich eine dann auch mit spezifischen Behandlungen verbessern lassen.

Wenn noch andere Erkrankungen infrage kommen, können sich weitere Diagnose-Verfahren anschließen – etwa Tests auf bestimmte Krankheitserreger. Je nachdem, welche Erkrankung sich letztlich dabei herausstellt, wird dann eine passende Behandlung empfohlen.

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Herold G. Innere Medizin. Köln: Gerd Herold-Verlag; 2021.

Pschyrembel online. 2024.

Thomas L. Labor und Diagnose; Release 7. 2024.

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Aktualisiert am 20. März 2025

Nächste geplante Aktualisierung: 2028

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Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG)

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