Im Alltag genug trinken: Tipps und Hilfen

Foto einer Seniorin mit einem Glas Wasser

Ausreichend zu trinken, ist wichtig, um den Körper mit Flüssigkeit zu versorgen. Denn die braucht er für viele seiner Aufgaben. Im Alltag gelingt es aber nicht immer, genug zu trinken. Hilfreich ist, regelmäßiges Trinken in den Tagesablauf einzubauen.

Wird der Bedarf an Flüssigkeit nicht gedeckt, kann es zu einem Flüssigkeitsmangel kommen. Ein leichter Mangel macht sich häufig mit Durst, einem trockenen Mund, Kopfschmerzen oder Konzentrationsproblemen bemerkbar. Fehlen dem Körper größere Mengen Wasser, kommt es zunehmend zu Schwindel, Herzrasen, Krämpfen oder Verwirrtheit.

Wie viel Flüssigkeit brauche ich täglich?

Den Großteil der Flüssigkeit, die wir benötigen, nehmen wir über das Trinken auf. Der restliche Teil ist in der Nahrung enthalten. Es gibt unterschiedliche Empfehlungen zur Trinkmenge. In Deutschland gelten etwa 1,5 Liter pro Tag für Erwachsene als gute Orientierung. Der individuelle Bedarf hängt unter anderem von Alter, Gewicht und Gesundheitszustand ab. Bei Säuglingen und Kleinkindern gelten andere Maßstäbe als bei Erwachsenen. Kindern sollte Flüssigkeit in vielen kleinen Portionen angeboten werden.

Wer beim Sport, bei körperlicher Arbeit oder an heißen Tagen viel schwitzt, kann einen höheren Bedarf haben. Manche Menschen benötigen auch weniger Flüssigkeit, beispielsweise Kinder oder Personen, die sich wenig bewegen. In der Regel kann man dem eigenen Durstgefühl vertrauen. Manche Menschen verspüren aber kaum Durst, was dazu führen kann, dass sie zu wenig trinken. Dies betrifft oft ältere Menschen.

Wer mehr trinkt als nötig, scheidet normalerweise einfach über die Nieren mehr Urin aus. Bei älteren Menschen arbeiten die Nieren nicht mehr so gut. Deshalb sollten sie größere Mengen über mehrere Stunden verteilt trinken (nicht mehr als 0,7 bis 1 Liter pro Stunde). Bei einer Herz- oder kann der tägliche Bedarf sehr unterschiedlich sein. Die Ärztin oder der Arzt kann hierzu beraten.

Welche Getränke versorgen mich am besten mit Flüssigkeit?

Im Alltag eignen sich am besten Wasser und ungesüßte, nicht alkoholische Getränke wie Früchte- und Kräutertees und Saftschorlen (mit wenig Saft und viel Wasser). In Deutschland kann man bedenkenlos Leitungswasser trinken. Limonaden sollten nur in Maßen getrunken werden, da sie meist viel Zucker enthalten, was den Zähnen und der Gesundheit schaden kann.

Diät- und Sportgetränke sollten ebenfalls nicht zu viel getrunken werden. Sie enthalten meist Stoffe, die in größeren Mengen Nervosität oder Durchfall auslösen können.

Auch Kaffee, schwarzer oder grüner Tee können zur Flüssigkeitsaufnahme beitragen, denn das darin wirkt nur wenig harntreibend (diuretisch). Fachleute empfehlen aber, nicht den ganzen Flüssigkeitsbedarf mit koffeinhaltigen Getränken zu stillen.

Was hilft dabei, genug zu trinken?

Am wichtigsten ist es, auf das eigene Durstgefühl zu achten. Außerdem gibt es verschiedene Maßnahmen, die im Alltag dabei unterstützen, genug zu trinken, zum Beispiel:

Grafik: Genug trinken: Tipps und Hilfen
  • das Trinken mit bestimmten Aktivitäten verbinden – zum Beispiel beim Essen, beim Telefonieren, zur Medikamenteneinnahme oder nach der Mittagspause
  • die tägliche Trinkmenge morgens in Karaffen oder Flaschen füllen – dann behält man den Überblick, wie viel über den Tag schon getrunken wurde
  • bei der Auswahl der Getränke abwechseln
  • das Trinken attraktiver machen, etwa mit bunten Gläsern oder schönen Tassen
  • Fitnesstracker oder andere Anwendungen verwenden, in die man die Trinkmenge eingeben kann

Auch diese Postkarte erinnert daran, über den Tag verteilt genug zu trinken. Sie enthält einen praktischen Trinkplan und lässt sich einfach an den Kühlschrank hängen:

Vorschau der Postkarte „Heute schon genug getrunken?“

Für Personen, die sich nur schwer aufsetzen können, sind Strohhalme oder auslaufsichere Trinkflaschen gute Hilfsmittel. Bei Schluckproblemen kann die Ärztin oder der Arzt beraten, wie trotzdem genügend Flüssigkeit aufgenommen werden kann.

Wie kann man andere dabei unterstützen, genug zu trinken?

Besonders an heißen Tagen und bei akuten Erkrankungen mit Fieber oder Durchfall ist es Angehörigen oder Pflegenden oft ein Anliegen, beim zusätzlichen Trinken zu helfen. Aber auch im Alltag benötigen manche Menschen Unterstützung, um genug zu trinken. Ältere Menschen wollen manchmal kaum etwas trinken – etwa, weil sie keinen Durst verspüren, sich wegen einer Harninkontinenz sorgen oder Toilettengänge vermeiden wollen, wenn sie nicht mehr so gut zu Fuß sind. Vielen Menschen fällt auch eine Änderung ihrer Gewohnheiten schwer.

Wer andere beim Trinken unterstützen möchte, behält am besten ihre Alltagsabläufe und Vorlieben im Blick: Eine passende Auswahl an Getränken – oder auch Suppen oder Brühen – erleichtert es, Flüssigkeit aufzunehmen. Die angestrebte Trinkmenge jeden Tag schon morgens bereitzustellen, kann ebenfalls helfen.

Wer sich wegen eines verstärkten Harndrangs sorgt, ist vielleicht froh, wenn vor einem Ausflug sichergestellt ist, dass immer Toiletten in der Nähe sind. Wer nicht mehr so mobil ist, freut sich über Unterstützung beim Getränkekauf oder vielleicht über einen Wassersprudler.

Wichtig ist,

dass Angehörige und Pflegende Anzeichen eines Flüssigkeitsmangels rechtzeitig erkennen und dann reagieren können. Dazu zählen beispielsweise Durst, Konzentrationsprobleme, Kopfschmerzen und Schwindel.

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Erstellt am 18. Oktober 2023

Nächste geplante Aktualisierung: 2026

Herausgeber:

Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG)

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