Ich hatte gedacht, dann ist mein Leben vorbei
Zwei Jahre später kam der Krebs wieder. Damals hat sich bei mir privat auch sehr viel verändert: Mein Sohn ist ausgezogen, das Haus wurde mir zu groß, ich war nicht mehr kräftig genug, Vollzeit zu arbeiten und habe die Stundenzahl reduziert. Das alles hat mich sehr belastet.
Bei der ersten Operation wurden ziemlich viele Lymphknoten aus beiden Achselhöhlen entfernt, dadurch schmerzen immer wieder meine Arme. Nun kam die zweite Operation. Dabei wurde eine Brust entfernt. Das habe ich ganz gut überstanden.
Im Januar darauf war ich bei der Nachsorgeuntersuchung. Die Gynäkologin hat einen Bauchultraschall gemacht und dabei ist ihr etwas aufgefallen, was ihr nicht gefallen hat und hat mich zum MRT geschickt. Die Ärztin, die das MRT durchgeführt hat, meinte zuerst, da sei nichts Gefährliches zu sehen.
Beim nächsten Termin bei meiner Gynäkologin wurde mir dann aber doch gesagt, dass ich Beckenmetastasen habe. Da bin ich aus allen Wolken gefallen. Ich hatte ja nichts gespürt! Ich hatte nur in der Schulter Beschwerden, zu denen der Orthopäde sagte, dass die von einer eingeklemmten Sehne kommen. Dann standen wieder die vielen Untersuchungen an und es wurde immer schlimmer: Metastasen im Becken, in der Wirbelsäule, an der Brustkorbwand, in der Schulter, in der Wirbelsäule. Ich habe die Ärztin dann nur noch gefragt: Können Sie denn überhaupt noch etwas für mich tun? Ich hatte gedacht, ich komme in den Rollstuhl und dann ist mein Leben vorbei. Die Ärztin hat mich dann angelächelt und gesagt: „Das kriegen wir wieder in den Griff.“