Der Schmerz sitzt bei mir in den Knochen, Gelenken, Sehnen und Muskeln. Manchmal kann ich den Schmerzpunkt gar nicht richtig benennen, weil die Schmerzen ausstrahlen - beispielsweise vom Handgelenk in den Unterarm, von der Schulter in den Ellenbogen oder vom Knie in die Hüfte. Besonders schmerzhaft sind die Entzündungen der Sehnenansätze. Manchmal sind das permanent ziehende, manchmal auch pulsierende oder einschießende Schmerzen, die mich richtig zermürben.
Sehr schwer fällt mir, für eine längere Zeit zu sitzen. Ich muss dann oft aufstehen und einige Schritte laufen oder meine Position verändern. Wenn ich zu Hause bin und es schlimmer wird, dann lege ich mich mal hin, höre Musik oder lese etwas. Sehr gerne löse ich auch Rätsel, insbesondere nachts, wenn ich nicht mehr schlafen kann, oder ich stehe auf und koche mir einen Tee.
Ich spiele mehrere Blasinstrumente und spare gerade auf ein weiteres eigenes Instrument, das ich mir gerne kaufen möchte - das ist auch eins meiner Ziele. Das bedeutet ein "Highlight" in meinem Leben, dadurch kann ich Abstand zur Krankheit gewinnen und die nötige Kraft neu schöpfen. Darüber kann ich dann einfach auch mal "die Welt vergessen!"
Der Umgang mit permanenten Schmerzen ist bei mir auch ein wichtiges Thema. Aufgrund meiner Leberschädigung kann ich kaum, und schon gar nicht regelmäßig, Schmerzmedikamente einnehmen. Mir stehen nur einige wenige Schmerzmedikamente zur Verfügung, die ich im Akutfall einnehmen kann. Daher bin ich gewohnt, meine oft sehr starken Schmerzen überwiegend auszuhalten.
Ich habe gelernt, mich nicht auf den Schmerz zu konzentrieren, sondern ihm den Platz in meinem Leben einzuräumen, den er braucht, genauso wie meine Erkrankung selbst. Sie hat zwar ihren Platz in meinem Leben, ist aber bestimmt nicht die Nummer 1.