Er war impulsiv, ärgerte andere und konnte sich nur schwer konzentrieren
Im Kindergarten ist er auch aufgefallen. Er hat oft andere Kinder geärgert und mit seiner Impulsivität gestört. Aber das war nicht böswillig, eher, wenn es sich so ergeben hat, nach dem Motto „Gelegenheit macht Diebe“. Wenn ein anderes Kind im Weg stand, hat er ein Bein gestellt, es kurz geknufft oder an den Haaren gezogen.
Er konnte sich auch nicht lange auf eine Sache konzentrieren und hat immer wieder schnell etwas anderes angefangen. Auf der anderen Seite fiel es ihm schwer, völlig neue Dinge auszuprobieren. Sich immer wieder mit den gleichen Sachen zu beschäftigen, hat ihn beruhigt.
Unser Sohn hat sehr lange gebraucht, bis er sich die Schuhe selber anziehen oder den Reißverschluss schließen konnte. Damals wusste ich noch nicht, dass ADHS mit einer sich langsamer entwickelnden Feinmotorik einhergehen kann. Ich habe ständig mit ihm geübt und mich gefragt, was ich nur falsch mache. Er war und ist auch noch sehr unruhig am Tisch. Das mussten wir irgendwann akzeptieren.
Da er unser erstes Kind war, hatten wir keinen Vergleich mit Geschwistern. Den Vergleich hatten wir aber mit den Kindern von Freunden. Da wurde uns ganz schnell klar: Unser Sohn verhält sich anders als Gleichaltrige, er tickt einfach anders.