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Ich habe nach jedem Strohhalm gegriffen

Foto von Frau beim Radfahren

Lena, 25 Jahre

„Ich habe irgendwann gezweifelt, ob ich diese Schmerzen überhaupt habe, oder ob ich mir das nur einbilde. Das war psychisch sehr belastend für mich.“

Irgendwann fing es an, dass mir an besonders stressigen Tagen nach der Arbeit öfter mal ein Schmerz vom Rücken ausgehend in die Beine schoss. Meistens war er aber nach kurzer Zeit wieder verschwunden. Als die Schmerzen immer häufiger auftraten, bin ich zum Arzt gegangen.

Der Arzt meinte, dass da eigentlich nichts weiter sein dürfte. Zur Sicherheit hat er mich aber zu einer MRT-Untersuchung überwiesen. Auf diesen Termin musste ich fünf Wochen warten. In dieser Zeit wurde es immer schlimmer mit den Schmerzen.

Nach dem sagte der Radiologe zu mir, dass ich einen Bandscheibenvorfall hätte. Er hat mich dann sehr schnell aus der Praxis geschickt, ohne mich weiter zu informieren. Ich war geschockt. Der Neurochirurg, zu dem ich anschließend gegangen bin, hat mich erst mal zwei Wochen krankgeschrieben und mir Schmerztabletten verordnet.

Ich bin dann zu verschiedenen Ärzten gegangen, um mir die bestätigen zu lassen. Aber je mehr Ärzte ich gesehen habe, desto mehr Diagnosen hatte ich. Manchmal hieß es, es ist gar nicht die Bandscheibe, sondern Arthrose oder Wirbelgleiten. Es kam immer mehr dazu. Das hat mich am Ende so verunsichert, dass ich nur ungern zu neuen Ärzten gehen wollte. Und meine Beschwerden wurden nicht besser.

Die Schmerzen haben sich mit der Zeit so verändert, dass sie nicht mehr nur unter Belastung, sondern auch im Ruhezustand auftraten. Der Schmerz zog in beide Beine, links zog er fast bis zum Knie, rechts bis zum Oberschenkel. Es wurde dann so schlimm, dass ich gar nicht mehr richtig laufen oder mich aufrichten konnte. Aus den zwei Wochen Krankmeldung wurden erst vier, dann sechs Wochen und dann bin ich in das Krankengeld gerutscht.

Keine der Behandlungen hat mir langfristig geholfen

Mein ganzes Leben hat sich um die Schmerzen gedreht

Weg von den Katastrophengedanken

Wieder zu arbeiten, hat mir gut getan

Ich bin jetzt wieder aktiver

Ich würde nicht mehr zu einem dritten, vierten oder fünften Arzt gehen

Danksagung

Erfahrungsberichte fassen Interviews mit Betroffenen zusammen. Alle Gesprächspartnerinnen und -partner haben der Veröffentlichung zugestimmt. Ihnen gilt unser herzlicher Dank.

Die Berichte geben einen Einblick in den persönlichen Umgang und das Leben mit einer Erkrankung. Die Aussagen stellen keine Empfehlung des IQWiG dar.

Hinweis: Um die Anonymität der Interviewten zu wahren, ändern wir ihre Vornamen. Die Fotos zeigen unbeteiligte Personen.

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Aktualisiert am 16. November 2022

Nächste geplante Aktualisierung: 2025

Herausgeber:

Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG)

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