Bei uns liegt Darmkrebs in der Familie
Da so viele in meiner Familie an Darmkrebs gestorben sind, dachte ich, dass ich nur noch ein paar Wochen leben werde, als ich von meiner Diagnose erfuhr. Dass ich überleben kann, war für mich zuerst unfassbar. Ich hatte riesengroßes Glück, weil ich bei sehr guten Ärzten in Behandlung war.
Kurz bevor ich krank geworden bin, war ich im Urlaub. Ich hatte einen wunderschönen Urlaub und mir ging es wahnsinnig gut. Ich habe nie daran gedacht, dass der Krebs irgendwann bei mir eine Chance haben könnte. Ich habe überhaupt nichts gespürt. Ich hatte keine Schmerzen, keinen Gewichtsverlust und keine Probleme mit der Verdauung. Wenn der Tumor nicht angefangen hätte zu bluten, dann wäre er vermutlich erst viel später aufgefallen.
Als ich nach dem Krankenhaus wieder zu Hause war, musste ich etwas tun. Ich konnte nicht warten mit dem Gedanken, dass ich keinen Einfluss habe und sehen muss, ob es gut geht oder nicht. Ich bin dann in die Bücherei gefahren und habe alle Bücher über Darmkrebs geholt, um mich schlau zu machen und ein wenig nachzulesen. Darüber habe ich dann auch von einer Klinik erfahren, die eine Untersuchung durchführt, ob eine Krebserkrankung erblich bedingt ist. Bei mir wurde dann auch diese Untersuchung gemacht, ein Stammbaum aufgestellt und festgestellt, dass ich an HNPCC (heriditäres nicht-polypöses kolorektales Karzinomsyndrom) erkrankt bin.
Nach meinem Krankenhausaufenthalt war ich bei einer Kur. In dieser Zeit habe ich gemerkt, dass ich mehr tun muss. Ich kann mich nicht zufrieden geben, dass der Krebs herausgeschnitten ist und dass jetzt alles erledigt ist. Ich wollte dafür sorgen, dass der Krebs nicht mehr wiederkommt. Durch diese Kur bin ich dann an meinen behandelnden Arzt geraten. Das war das Allerbeste, was mir passieren konnte.
Ich gehe regelmäßig einmal im Jahr zur Darmspiegelung. Die Darmspiegelung ist überhaupt nicht schmerzhaft. Es ist keine große Sache. Man braucht überhaupt keine Angst davor zu haben.