Wenn das Herz plötzlich nicht mehr so gut pumpen kann – etwa weil bei einem Herzinfarkt ein größerer Bereich Herzmuskelgewebe abstirbt –, spricht man von einer akuten Herzschwäche. Das ist ein Notfall.
Eine chronische Herzschwäche entwickelt sich hingegen über einen längeren Zeitraum. Sie kann unbemerkt beginnen. Nimmt die Herzleistung immer weiter ab, führt das früher oder später zu Beschwerden.
Wie weit die Herzschwäche bereits fortgeschritten ist, bewerten Fachleute unter anderem danach, wie stark die Beschwerden sind:
- Die beschwerdefreie (asymptomatische) Herzschwäche verursacht noch keine Symptome. Mit Untersuchungen wie einer Echokardiografie lässt sich aber eine verringerte Herzleistung feststellen.
- Eine leichte Herzschwäche löst bei stärkerer körperlicher Belastung wie Treppensteigen oder Bergaufgehen Symptome wie Erschöpfung oder Atemnot aus. Geringe körperliche Anstrengungen sind aber ohne Beschwerden möglich.
- Bei einer mittelschweren Herzschwäche führen bereits Alltagstätigkeiten und leichte körperliche Anstrengung wie Gehen auf gerader Strecke zu Beschwerden.
- Bei einer schweren Herzschwäche treten Beschwerden in Ruhe oder schon bei geringsten körperlichen Aktivitäten auf. Manche Menschen mit schwerer Herzschwäche sind bettlägerig.
Außerdem berücksichtigen Ärztinnen und Ärzte, wie gut sich das Herz mit Blut füllt und wie viel Blut das Herz – genauer gesagt die linke Herzkammer – pro Schlag in den Körper pumpt.
Wie sich eine Herzschwäche entwickelt, hängt unter anderem von ihrer Ursache und möglichen Begleiterkrankungen ab. Bei manchen Menschen lassen sich die Beschwerden viele Jahre gut unter Kontrolle halten, das Fortschreiten der Erkrankung verlangsamen, Beschwerden lindern und die Lebenserwartung erhöhen. Manchmal wird das Herz allerdings schnell schwächer.
Hat eine andere behandelbare Erkrankung – wie geschädigte Herzklappen oder Bluthochdruck – zur Herzschwäche geführt, lässt sie sich manchmal aufhalten oder verschwindet sogar wieder, wenn die Ursache behandelt wird.
Bei den meisten Menschen ist die Herzschwäche aber nicht heilbar und das Herz wird mit der Zeit immer schwächer.