Histamin ist ein Gewebshormon, das vielfältige Aufgaben im Körper hat. Es kommt in sehr vielen Gewebearten vor, vor allem in Haut, Lunge, Magen, Darm und im Zwischenhirn. Durch Histamin werden die Blutgefäße erweitert und dadurch lokal die Blutzufuhr gesteigert. Außerdem ist es wie das Gewebshormon Bradykinin an Entzündungsprozessen beteiligt.
Eine große Bedeutung hat der Wirkstoff auch im Gehirn: Dort wirkt Histamin als Nervenbotenstoff, der unter anderem den Schlaf-Wach-Rhythmus steuert. Eine Histaminausschüttung kann auch zu unangenehmen Reaktionen des Körpers führen: Es ist für die Bildung von Blasen und Quaddeln bei Allergien verantwortlich; bei Migräne kann die gefäßerweiternde Wirkung von Histamin eine Rolle spielen. Die Bronchien werden durch Histamin verengt, sodass es zu asthmaähnlichen Beschwerden kommen kann; im Magen bewirkt Histamin eine erhöhte Magensäure-Bildung.
Entzündungen, Allergien, Gifte, Medikamente oder auch Koffein und Alkohol können die körpereigene Histaminfreisetzung verstärken. Auch bestimmte Lebensmittel wie Rotwein, Schokolade oder reifer Käse enthalten größere Mengen an Histamin und können bei empfindlichen Menschen Unverträglichkeitsreaktionen auslösen.