Gehörgangsentzündung

Auf einen Blick

  • Eine Entzündung im äußeren Gehörgang verursacht oft starke Ohrenschmerzen.
  • Auslöser sind Bakterien oder andere Erreger, die zum Beispiel beim Schwimmen ins Ohr gelangen.
  • Meist verschwindet die auch „Bade-Otitis“ genannte Entzündung nach wenigen Tagen bis Wochen von selbst wieder.
  • Bis dahin können Schmerzmittel und antibakterielle Ohrentropfen die Beschwerden lindern.

Einleitung

Foto von Kindern mit Badekappe im Schwimmbad

Eine im äußeren Gehörgang zeigt sich oft durch eine rote Schwellung. Sie ist eine der häufigsten Ursachen für Ohrenschmerzen. Eine Entzündung des Gehörgangs wird häufig von verursacht. Aber auch Pilze, Viren oder Allergien können eine Gehörgangsentzündung hervorrufen.

Das äußere Ohr beginnt mit der Ohrmuschel und endet beim Trommelfell. Dazwischen liegt der äußere Gehörgang. Ist er entzündet, sprechen Fachleute auch von Otitis externa. „Otitis“ ist die lateinische Bezeichnung für eine Ohrenentzündung.

Grafik: Entzündung im äußeren Gehörgang

Symptome

Eine Gehörgangsentzündung ist oft sehr schmerzhaft – besonders, wenn man die Ohrmuschel berührt oder daran zieht. Typisch ist auch Juckreiz.

Außerdem ist die Haut im Bereich des Gehörgangs gerötet und angeschwollen, manchmal schuppt sie sich oder sondert Flüssigkeit ab. Dadurch kann das Ohr verstopft sein und man hört möglicherweise nicht so gut wie sonst.

Bei ungefähr jedem dritten Menschen mit Gehörgangsentzündung sind die Beschwerden so stark, dass sie den Alltag beeinträchtigen. Etwa jeder Fünfte bleibt wegen der Beschwerden einige Tage der Arbeit oder Schule fern.

Ursachen und Risikofaktoren

Meist entzündet sich der Gehörgang durch eine mit Bakterien. Seltener ist ein Pilzbefall, zum Beispiel mit einem Hefepilz, die Ursache. Auch Viruserkrankungen wie eine Grippe oder eine Sonderform der Gürtelrose im Ohr (Zoster oticus) können zu einer Gehörgangsentzündung führen. Außerdem kommt eine allergische Reaktion – zum Beispiel auf ein Shampoo – als Ursache infrage.

Eine Gehörgangsentzündung wird manchmal auch „Bade-Otitis“ genannt, weil beim Baden oder Schwimmen mit dem Wasser leicht Krankheitserreger in den Gehörgang gelangen. Wer regelmäßig schwimmen geht, hat deshalb ein höheres Risiko für eine Gehörgangsentzündung.

Außerdem wird sie durch kleinere Verletzungen – zum Beispiel durch das Benutzen von Wattestäbchen – oder das häufige Tragen von einsteckbaren Kopfhörern (In-Ear-Kopfhörer) oder Hörgeräten begünstigt. Auch Menschen, die in der Vergangenheit schon einmal eine Gehörgangsentzündung hatten oder allgemein infektanfällig sind, haben häufiger mit der Erkrankung zu tun.

Häufigkeit und Verlauf

Entzündungen des Gehörgangs sind vor allem bei Erwachsenen verbreitet: Ungefähr 1 von 10 Menschen hat im Laufe seines Lebens eine Gehörgangsentzündung.

In der Regel verläuft die Erkrankung mild und verschwindet nach Tagen oder Wochen von selbst wieder. Bei manchen Menschen hält sie jedoch länger an. Selten dehnt sich die dabei in benachbarte Gewebe aus.

Vorbeugung

Um einer Gehörgangsentzündung vorzubeugen, ist es wichtig, den Gehörgang nicht zu reizen oder gar zu verletzen. Spitze Gegenstände dürfen auf keinen Fall in den Gehörgang eingeführt werden.

Verletzungsgefahr besteht aber auch, wenn man versucht, die Ohren mit Wattestäbchen zu reinigen. Dies ist zudem überflüssig, weil sich die Ohren durch die Bildung von Ohrenschmalz selbst reinigen. Tritt es aus dem Ohr aus, kann man es mit einem Tuch entfernen. Bei größeren Mengen oder einem Ohrenschmalz-Pfropfen lässt sich Ohrenschmalz aufweichen, etwa mit Olivenöl, sodass er leichter abfließen kann.

Wichtig ist, dabei vorsichtig zu sein. Im Zweifelsfall ist es besser, wenn die Ärztin oder der Arzt das Ohr spült und den Ohrenschmalz-Pfropfen absaugt oder mit einem Häkchen vorsichtig entfernt.

Außerdem kann man folgende Dinge beachten oder ausprobieren:

  • Beim Schwimmen, Duschen und Baden hilft eine gut sitzende Badekappe, das Eindringen von Wasser ins Ohr zu vermeiden.
  • Wer beim Schwimmen Ohrstöpsel verwendet, sollte darauf achten, dass die Stöpsel weich sind und gut sitzen.
  • Wenn doch einmal Wasser ins Ohr gelangt, reicht es meist, den Kopf zur Seite zu neigen, damit es wieder herauslaufen kann. Ein leichtes Ziehen am Ohrläppchen sowie Hüpfen kann nachhelfen. Man kann das Ohr auch mit einem nicht zu heiß eingestellten Föhn vorsichtig trocknen.
  • Wenn man häufig mit Ohrenschmalz-Pfropfen zu tun hat, ist es ratsam, vor Badeurlauben den Gehörgang durch eine Ärztin oder einen Arzt reinigen zu lassen.
  • Bei empfindlichen Gehörgängen nicht zu oft Ohrstöpsel zum Schutz vor Lärm, Staub oder Wasser verwenden. Das gilt auch für In-Ear-Kopfhörer zum Musikhören oder Telefonieren. Wer zu Gehörgangsentzündungen neigt, weicht vielleicht besser auf andere Kopfhörer aus.

Wer die Erfahrung gemacht hat, dass bestimmte Shampoos, Seifen oder andere Kosmetikartikel die hervorrufen, verzichtet besser auf diese Produkte und probiert andere aus.

Behandlung

Zu den üblichen Medikamenten, die ohne Rezept in der Apotheke erhältlich sind, gehören Schmerzmittel und desinfizierende Ohrentropfen oder Ohrensprays. Bei einer akuten Gehörgangsentzündung durch werden häufig auch rezeptpflichtige Ohrentropfen eingesetzt. Wenn sich die akuten Beschwerden nicht innerhalb weniger Tage bessern, ist ärztlicher Rat sinnvoll.

Bei einer schweren oder seit Wochen anhaltenden wird die Ärztin oder der Arzt das Ohr reinigen und möglicherweise ein in Ohrentropfen getränktes Schwämmchen oder einen Gazestreifen in den Gehörgang einsetzen. Manchmal sind weitere Medikamente nötig – zum Beispiel, wenn eine Gürtelrose zu der geführt hat.

Weitere Informationen

Die Hausarztpraxis ist meist die erste Anlaufstelle, wenn man krank ist oder bei einem Gesundheitsproblem ärztlichen Rat braucht. In unserem Thema „Gesundheitsversorgung in Deutschland“ informieren wir darüber, wie man die richtige Praxis findet – und mit unserer Frageliste möchten wir dabei helfen, sich auf den Arztbesuch vorzubereiten.

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IQWiG-Gesundheitsinformationen sollen helfen, Vor- und Nachteile wichtiger Behandlungsmöglichkeiten und Angebote der Gesundheitsversorgung zu verstehen.

Ob eine der von uns beschriebenen Möglichkeiten im Einzelfall tatsächlich sinnvoll ist, kann im Gespräch mit einer Ärztin oder einem Arzt geklärt werden. Gesundheitsinformation.de kann das Gespräch mit Fachleuten unterstützen, aber nicht ersetzen. Wir bieten keine individuelle Beratung.

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Aktualisiert am 14. Juni 2023

Nächste geplante Aktualisierung: 2026

Herausgeber:

Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG)

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