Freies Trijodthyronin (fT₃)

  • Freies Trijodthyronin (fT3) ist ein Schilddrüsenhormon.
  • Es beeinflusst verschiedene Stoffwechselvorgänge im Körper, zum Beispiel den Herzschlag.
  • Erhöhte fT3-Werte im Blut zeigen eine Schilddrüsenüberfunktion, erniedrigte eine Schilddrüsenunterfunktion.
  • In der Regel werden zusätzlich der TSH-Wert und das freie Schilddrüsenhormon Thyroxin (fT4) gemessen.

Was ist freies Trijodthyronin (fT₃)?

Es gibt zwei Schilddrüsenhormone, das Trijodthyronin (T3) und das Thyroxin (T4). Beide werden in der Schilddrüse gebildet. Wie viel der beiden die Schilddrüse bildet, wird durch das sogenannte Schilddrüse Stimulierende Hormon () gesteuert. Thyroxin wird außerdem im Körper zu Trijodthyronin umgewandelt – so entsteht das meiste T3.

Die Schilddrüsenhormone sind im Blut größtenteils an Eiweiß gebunden. Nur ein kleiner Anteil befindet sich ungebunden – also frei – im Blut. Diese freien Schilddrüsenhormone sind aktiv. Das heißt: Nur in diesem Zustand können sie ihre Wirkung im Körper entfalten und verschiedene Stoffwechselvorgänge steuern, zum Beispiel den Herzschlag erhöhen. Das freie Trijodthyronin (fT3) ist dabei wirksamer als das freie Thyroxin (fT4).

Warum wird freies Trijodthyronin (fT₃) bestimmt?

Freies Trijodthyronin (fT3) wird gemessen, um die Funktion der Schilddrüse beurteilen zu können. In der Regel werden dazu noch weitere Werte bestimmt: das freie Thyroxin (fT4) und das Schilddrüse Stimulierende Hormon . Anhand der drei Werte können Ärztinnen und Ärzte feststellen, ob eine Schilddrüsenunterfunktion oder eine Schilddrüsenüberfunktion vorliegt, und abschätzen, welche Ursachen dafür infrage kommen.

Um den fT3-Wert zu bestimmen, nimmt die Ärztin oder der Arzt etwas Blut ab, in der Regel aus der Armvene.

Was sind die Normwerte?

Die Normwerte können sich von Labor zu Labor unterscheiden, da verschiedene Testverfahren eingesetzt werden. Daher gibt jedes Labor in seinem Bericht eigene Normwerte an. Als Orientierung können folgende Werte dienen:

Einheiten Pikomol pro Liter Blut (pmol/l) Nanogramm pro Deziliter Blut (ng/dl)
Frauen über 18 Jahre 3,9 – 6,7 0,2 – 0,52
Männer über 18 Jahre 3,9 – 6,7 0,2 – 0,52

Die Werte können schwanken: Morgens und abends sind die Werte zum Beispiel höher als am Tag.

Wichtig ist:

Von einem Laborwert allein lässt sich meist nicht auf eine Krankheit schließen. Erst im Zusammenhang mit anderen Werten, Symptomen und Untersuchungen ergibt sich ein klares Bild. Zudem haben auch gesunde Menschen manchmal Werte außerhalb des Normbereichs. Bevor man sich bei einer Abweichung Sorgen macht, sollte man die auffälligen Werte daher stets mit einer Ärztin oder einem Arzt besprechen.

Was bedeuten erniedrigte Werte?

Erniedrigte fT3-Werte können auf eine Schilddrüsenunterfunktion (Hyopthyreose) hinweisen.

Mögliche Ursachen

Für eine Schilddrüsenunterfunktion gibt es unterschiedliche Gründe. Häufig sind dies:

  • Jodmangel: Die Schilddrüse benötigt für die Hormonproduktion Jod. Wenn man zu wenig Jod über die Nahrung aufnimmt, versucht die Schilddrüse zunächst die Produktion zu steigern. Sie erreicht das, indem sie wächst. Die vergrößerte Schilddrüse wird Struma genannt. Bleibt der Jodmangel bestehen, kann es trotz vergrößerter Schilddrüse dazu kommen, dass nicht mehr genügend Schilddrüsenhormone gebildet werden.
  • Entzündungen aufgrund einer : Dabei greift das die Schilddrüse an. Das Gewebe entzündet sich und kann nicht mehr genügend Schilddrüsenhormone bilden (Hashimoto-Thyreoiditis).
  • Behandlungen: Wird die Schilddrüse oder große Teile von ihr operativ entfernt, fehlt danach das Gewebe zur Hormonproduktion. Auch wenn die Schilddrüse mit Radiojod behandelt werden muss, kann danach eine Schilddrüsenunterfunktion zurückbleiben. Auch manche Medikamente können als Nebenwirkung eine Schilddrüsenunterfunktion hervorrufen.

Was kann ich bei erniedrigten Werten tun?

Ist der fT3-Wert erniedrigt, ist es ratsam, sich mit der Ärztin oder dem Arzt zu besprechen und die Ursache abzuklären. Manchmal kann es auch sinnvoll sein, erst einmal abzuwarten und den Wert noch einmal zu kontrollieren.

Wenn sich herausgestellt hat, dass das fT3 erniedrigt ist, weil die Schilddrüse zu wenig Schilddrüsenhormone bildet, werden sie medikamentös ersetzt. Dazu nimmt man sie in Tablettenform ein. Zusätzlich ist es wichtig, die Ursache für die Schilddrüsenunterfunktion herauszufinden und – wenn möglich – zu beseitigen. Dazu kann zum Beispiel eine konsequent jodreiche Ernährung mit mehr Fisch, Milchprodukten und jodiertem Speisesalz gehören.

Was bedeuten erhöhte Werte?

Erhöhte fT3-Werte weisen auf eine Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose) hin.

Mögliche Ursachen

Die Ursachen für eine Schilddrüsenüberfunktion können in der Schilddrüse selbst liegen. Am häufigsten sind:

  • Basedow-Krankheit: Dabei bildet das , die die Schilddrüse anregen, mehr zu bilden.
  • Autonomie: Damit ist gemeint, dass Schilddrüsenzellen selbstständig Schilddrüsenhormone produzieren, ohne durch das gesteuert zu werden. Diese Zellen werden als „heiße“ Schilddrüsenknoten bezeichnet. Solche autonomen Bereiche bilden dann mehr , als der Körper braucht.
  • Entzündungen: In der Schilddrüse sind Schilddrüsenhormone auf Vorrat gespeichert. Entzündungen der Schilddrüse können dazu führen, dass die Speicher sich zu schnell entleeren und mit einem Mal zu viele Schilddrüsenhormone freigesetzt werden.

Seltener liegen die Ursachen woanders. Die Schilddrüse ist dann gesund, wird aber angeregt, mehr zu bilden – etwa durch eine erkrankte Hirnanhangdrüse.

Was kann ich bei erhöhten Werten tun?

Ist der fT3-Wert erhöht, ist es ratsam, sich mit der Ärztin oder dem Arzt zu besprechen und die Ursache abzuklären. Meistens ist es sinnvoll, den Wert noch einmal zu kontrollieren.

Sind die fT3-Werte aufgrund einer Schilddrüsenüberfunktion erhöht, kann es sinnvoll sein, die Hormonbildung mit Medikamenten zu bremsen. Auch hier ist aber wichtig, die jeweilige Ursache zu beheben. Das kann zum Beispiel bedeuten, einen Schilddrüsenknoten operativ entfernen zu lassen.

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Pschyrembel online. 2024.

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Erstellt am 23. August 2024

Nächste geplante Aktualisierung: 2027

Herausgeber:

Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG)

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