Feigwarzen (Genitalwarzen) vorbeugen

Foto von Mädchen bei der HPV-Impfung

Feigwarzen werden durch bestimmte Humane Papillomviren (HPV) ausgelöst. Sie werden vor allem beim Sex übertragen. Das Ansteckungsrisiko kann man zum Beispiel durch Kondome verringern – den wirksamsten Schutz bietet aber die HPV-Impfung.

Feigwarzen – auch Genitalwarzen oder anogenitale genannt – zählen zu den häufigsten Erkrankungen, die beim vaginalen, analen oder oralen Sex übertragen werden können. Sie sind zwar gutartig, können aber unangenehm sein und das Sexleben und die Lebensqualität beeinträchtigen.

Die werden meist von HP-Viren vom Typ 6 und 11 ausgelöst. Diese Viren dringen in die Haut ein und können dazu führen, dass sich bilden. Gegen die Viren steht eine wirksame und sichere Impfung zur Verfügung. Sie wird im Jugendalter vor den ersten sexuellen Kontakten empfohlen und schützt auch vor HP-Virentypen, die bösartige Veränderungen hervorrufen können. Dadurch kann die HPV-Impfung Gebärmutterhalskrebs und weiteren Krebsarten vorbeugen.

Was kann ich im Alltag tun, um mich und andere zu schützen?

Ein erster Schritt ist, sich gut über sexuell übertragbare Erkrankungen und ihre Übertragungswege zu informieren – etwa bei Ärztinnen und Ärzten oder im Gesundheitsamt. Auch die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) und die Deutsche Aidshilfe unterstützen mit eigenen Beratungsangeboten sowie bei der Suche nach Beratungsstellen vor Ort. Dann kann man das eigene Risiko abwägen und entscheiden, ob und wie man sich vor Feigwarzen schützen will – etwa mit einer HPV-Impfung.

Einer HPV-Infektion lässt sich auch mit Kondomen oder Femidomen (Kondomen für die Frau) vorbeugen. Allerdings bieten beide gegen Feigwarzen keinen hundertprozentigen Schutz, da sie nur Penis oder Scheide abdecken. Die Viren können sich aber auch in den benachbarten Hautbereichen befinden, etwa am Hodensack, am Damm oder Po, und bei intimen Berührungen übertragen werden.

Für keimabtötende Mittel, die vor dem Sex in die Scheide eingeführt werden, konnte kein Schutz gegen Feigwarzen nachgewiesen werden. Auch sonst sind keine speziellen vorbeugenden Maßnahmen bekannt.

Hat man sich mit Feigwarzen angesteckt, geht es neben der eigenen Behandlung auch darum, andere zu schützen. Dazu gehört, Personen zu informieren, die man angesteckt haben könnte. Außerdem ist es wichtig, auf Sex mit Personen zu verzichten, die nicht durch eine HPV-Impfung vor einer Ansteckung geschützt sind, bis die Behandlung der Feigwarzen abgeschlossen ist und die verschwunden sind. In manchen Situationen ist dies aber nicht nötig – Betroffene sollten sich daher ärztlich dazu beraten lassen, welche Schutzmaßnahmen erforderlich sind.

Wovor schützt die Impfung gegen HPV?

Impfungen gegen Humane Papillomviren (HPV) schützen vor den verschiedenen Erkrankungen, die diese Erreger auslösen können: Bei Humanen Papillomviren vom Typ 6 und 11 sind das die gutartigen Feigwarzen. Andere HPV-Typen können Gewebeveränderungen vor allem am Gebärmutterhals hervorrufen, aus denen sich Krebs entwickeln kann.

In Deutschland stehen zwei Impfstoffe gegen HPV zur Verfügung, von denen einer – der sogenannte Neunfach-Impfstoff – auch vor den HPV-Typen 6 und 11 schützt. Er ist die Weiterentwicklung eines älteren Vierfach-Impfstoffs. Er schützt vor den beiden Feigwarzen-Erregern und zusätzlich vor sieben HPV-Typen, die das Krebsrisiko erhöhen.

Wann sollte gegen HPV geimpft werden?

Da HPV vor allem beim Sex übertragen wird, soll die HPV-Impfung möglichst vor dem ersten sexuellen Kontakt vollständig abgeschlossen sein. Sie wird deshalb in Deutschland für Jungen und Mädchen zwischen 9 und 14 Jahren empfohlen. Spätestens bis zum 18. Geburtstag sollte eine versäumte Impfung nachgeholt werden. Aber auch Erwachsene können sich noch impfen lassen, um sich vor Genitalwarzen zu schützen. Dann übernehmen allerdings nicht alle Krankenkassen die Kosten – am besten fragt man bei der eigenen Krankenkasse nach.

Frühestens fünf Monate nach einer ersten Impfdosis ist eine zweite Spritze nötig. War der Abstand geringer oder wurde erst nach dem 15. Geburtstag geimpft, sollten insgesamt drei Impfdosen gespritzt werden.

Wie gut hilft die HPV-Impfung gegen Feigwarzen (Genitalwarzen)?

Für die HPV-Impfung wurde nachgewiesen, dass sie vor bösartigen Hautveränderungen schützt. Dass der Neunfach-Impfstoff auch vor Feigwarzen schützt, gilt ebenfalls als gesichert. Dazu gibt es jedoch weniger Daten. Die meisten Studien haben den (älteren) Vierfach-Impfstoff untersucht. Dieser wurde in mehreren Studien mit einem Scheinmedikament () verglichen. Die Ergebnisse:

Mädchen und auch erwachsene Frauen, die bereits Sex hatten, schützt der Vierfach-Impfstoff vor Feigwarzen. Eine Forschungsgruppe hat dazu vier Studien mit insgesamt mehr als 20.000 Teilnehmerinnen untersucht, die meist zwischen 16 und 26 Jahre alt waren. Nach der beziehungsweise dem Spritzen eines Scheinmedikaments wurde meist für etwa 2 bis 3 Jahre nachbeobachtet. In dieser Zeit zeigte sich:

  • 15 von 1000 Teilnehmerinnen, die ein Scheinmedikament erhielten, bekamen Feigwarzen und
  • 6 von 1000 geimpften Teilnehmerinnen.

Für Jungen und Männer liegen weniger Daten vor als für Mädchen und Frauen. Eine Studie mit über 4000 Jungen und Männern zwischen 16 und 26 Jahren zeigt aber ebenfalls, dass der Vierfach-Impfstoff vor Feigwarzen schützt:

  • 35 von 1000 Teilnehmern, denen ein Scheinmedikament gespritzt wurde, bekamen innerhalb von drei Jahren Feigwarzen und
  • 12 von 1000 geimpften Teilnehmern.

Studien deuten darauf hin, dass die bei Personen noch wirksamer ist, die davor noch keinen Sex beziehungsweise keinen Kontakt mit Humanen Papillomviren hatten.

Welche Nebenwirkungen sind möglich und was ist noch zu beachten?

Generell ist die HPV-Impfung gut verträglich. Mögliche, aber in der Regel harmlose Nebenwirkungen sind Rötungen, eine Schwellung und Schmerzen an der Einstichstelle. Ernste Nebenwirkungen wie eine allergische Reaktion treten sehr selten auf.

Wer am geplanten Impftermin eine akute Erkrankung mit Fieber hat, zum Beispiel eine starke Erkältung, sollte die HPV-Impfung verschieben. Bei einer leichten – etwa einem Schnupfen oder etwas erhöhter Temperatur – ist die aber möglich. Schwangere verschieben eine HPV-Impfung besser auf die Zeit nach der Geburt. Nach aktuellem Wissensstand besteht bei einer versehentlichen in der Schwangerschaft aber keine Gefahr für das Ungeborene. In der Stillzeit ist die generell möglich.

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Erstellt am 20. April 2022

Nächste geplante Aktualisierung: 2025

Herausgeber:

Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG)

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