Enzalutamid bei metastasiertem hormonsensitiven Prostatakrebs

Männer mit metastasiertem Prostatakrebs, bei denen eine Hormonblockade wirkt, erhalten in der Regel eine Behandlung mit Docetaxel oder Abirateron. Zusätzlich kann auch noch Prednison oder Prednisolon eingesetzt werden. Die Hormonblockade wird beibehalten.

Womit wurde Enzalutamid verglichen?
Das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) hat 2021 geprüft, welche Vor- oder Nachteile Enzalutamid zusätzlich zu der Hormonblockade im Vergleich zu Docetaxel oder Abirateronacetat hat. Der Hersteller legte dem IQWiG hierzu einen indirekten Vergleich vor. Die Resultate solch indirekter Vergleiche sind grundsätzlich weniger aussagekräftig als ein . In diesem Fall wurde in einer Studie Enzalutamid plus Hormonblockade mit Hormonblockade plus verglichen. In der anderen Studie wurde Docetaxel plus Prednisolon plus Hormonblockade mit einer Hormonblockade allein verglichen. Es zeigten sich folgende Ergebnisse:

Welche Vorteile hat Enzalutamid?

Schwere Nebenwirkungen: Hier deutet der Vergleich auf einen Vorteil von Enzalutamid hin.

Welche Fragen sind noch offen?

Der Hersteller legte keine verwertbaren Daten vor zu:

  • Lebenserwartung
  • Beschwerden und Knochenbeschwerden
  • gesundheitsbezogener Lebensqualität
  • Therapieabbrüche wegen Nebenwirkungen
  • Gesundheitszustand

Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG). Enzalutamid (Prostatakarzinom) – Nutzenbewertung gemäß § 35a SGB V; Dossierbewertung; Auftrag A21-77. 30.08.2021. (IQWiG-Berichte; Band 1194).

Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG). Enzalutamid (Prostatakarzinom) – Addendum zum Auftrag A21-77; Auftrag A21-132. 29.10.2021. (IQWiG-Berichte; Band 1235).

IQWiG-Gesundheitsinformationen sollen helfen, Vor- und Nachteile wichtiger Behandlungsmöglichkeiten und Angebote der Gesundheitsversorgung zu verstehen.

Ob eine der von uns beschriebenen Möglichkeiten im Einzelfall tatsächlich sinnvoll ist, kann im Gespräch mit einer Ärztin oder einem Arzt geklärt werden. Gesundheitsinformation.de kann das Gespräch mit Fachleuten unterstützen, aber nicht ersetzen. Wir bieten keine individuelle Beratung.

Unsere Informationen beruhen auf den Ergebnissen hochwertiger Studien. Sie sind von einem Team aus Medizin, Wissenschaft und Redaktion erstellt und von Expertinnen und Experten außerhalb des IQWiG begutachtet. Wie wir unsere Texte erarbeiten und aktuell halten, beschreiben wir ausführlich in unseren Methoden.

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Aktualisiert am 19. November 2021

Nächste geplante Aktualisierung: 2024

Herausgeber:

Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG)

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