Enfortumab Vedotin (Padcev) mit Pembrolizumab (Keytruda) bei fortgeschrittenem Blasenkrebs (Urothelkrebs)

Einleitung

Die Kombination Enfortumab Vedotin (Handelsname Padcev) und Pembrolizumab (Handelsname Keytruda) ist seit September 2024 als Ersttherapie für Erwachsene mit lokal fortgeschrittenem oder metastasiertem Urotheltumor zugelassen, der nicht mehr operiert werden kann. Infrage kommt die Kombination, wenn eine platinhaltige geeignet ist. Urothel ist die Bezeichnung der Schleimhaut, die die Harnwege auskleidet. Dazu gehören Nierenbecken, Harnleiter, Harnblase und der obere Teil der Harnröhre. Urothelkrebs entsteht meist in der Blase (Blasenkarzinom).

Erste Symptome sind meist schmerzlose Blutungen der Blasenschleimhaut, die den Urin bräunlich verfärben. Auch vermehrter Harndrang kann auftreten. Bei fortgeschrittenem Urothel- und Blasenkrebs kann es zu Unterleibs- oder Nierenschmerzen, vergrößerten Lymphknoten oder Knochenschmerzen kommen. Männer erkranken häufiger als Frauen.

Enfortumab Vedotin soll die Tumorzellen zerstören und so deren Vermehrung stoppen. Pembrolizumab soll das aktivieren, den Krebs zu bekämpfen.

Anwendung

Enfortumab Vedotin wird als über 30 Minuten in sich wiederholenden Behandlungszyklen verabreicht. Ein Behandlungszyklus besteht aus 21 Tagen, an denen die an Tag 1 und 8 gegeben wird.

Pembrolizumab wird als Pulver in einer Flüssigkeit gelöst und dann über eine Dauer von über 30 Minuten als in eine Vene gegeben. Der Wirkstoff wird je nach Dosierung alle 3 oder 6 Wochen verabreicht.

Die wird beendet, wenn zu starke Nebenwirkungen auftreten oder der Krebs fortschreitet.

Andere Behandlungen

Je nachdem, ob für eine Patientin oder einen Patienten eine Cisplatin-basierte infrage kommt, werden meist zwei verschiedene Behandlungen eingesetzt:

  • Falls ja, wird eine mit Cisplatin in Kombination mit Gemcitabin eingesetzt.
  • Falls nein, wird eine mit Carboplatin in Kombination mit Gemcitabin eingesetzt.

Schreitet der Krebs während dieser Behandlungen nicht fort, folgt eine mit Avelumab.

Bewertung

Das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) hat 2024 geprüft, ob die Kombination Enfortumab Vedotin mit Pembrolizumab bei Urothelkrebs im Vergleich zu den Chemotherapien Vor- oder Nachteile hat.

Der Hersteller legte geeignete Daten für den Vergleich mit einer mit Cisplatin und mit Carboplatin vor:

Weitere Informationen

Dieser Text fasst die wichtigsten Ergebnisse der Gutachten zusammen, die das IQWiG im Auftrag des Gemeinsamen Bundesausschusses () im Rahmen der Frühen Nutzenbewertung von Arzneimitteln erstellt hat. Der beschließt auf Basis der Gutachten und eingegangener Stellungnahmen über den Zusatznutzen von Enfortumab Vedotin (Padcev) mit Pembrolizumab (Keytruda).

Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG). Enfortumab Vedotin (Urothelkarzinom, Erstlinientherapie, Kombination mit Pembrolizumab) – Nutzenbewertung gemäß § 35a SGB V. Dossierbewertung; Projekt A24-98. 20.12.2024. (IQWiG-Berichte; Band 1910); DOI: 10.60584/A24-98.

Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG). Pembrolizumab (Urothelkarzinom, Erstlinientherapie, Kombination mit Enfortumab Vedotin) – Nutzenbewertung gemäß § 35a SGB V. Dossierbewertung; Projekt A24-99. 20.12.2024. (IQWiG-Berichte; Band 1911); DOI: 10.60584/A24-99.

IQWiG-Gesundheitsinformationen sollen helfen, Vor- und Nachteile wichtiger Behandlungsmöglichkeiten und Angebote der Gesundheitsversorgung zu verstehen.

Ob eine der von uns beschriebenen Möglichkeiten im Einzelfall tatsächlich sinnvoll ist, kann im Gespräch mit einer Ärztin oder einem Arzt geklärt werden. Gesundheitsinformation.de kann das Gespräch mit Fachleuten unterstützen, aber nicht ersetzen. Wir bieten keine individuelle Beratung.

Unsere Informationen beruhen auf den Ergebnissen hochwertiger Studien. Sie sind von einem Team aus Medizin, Wissenschaft und Redaktion erstellt und von Expertinnen und Experten außerhalb des IQWiG begutachtet. Wie wir unsere Texte erarbeiten und aktuell halten, beschreiben wir ausführlich in unseren Methoden.

Seite kommentieren

Was möchten Sie uns mitteilen?

Wir freuen uns über jede Rückmeldung entweder über das Formular oder über gi-kontakt@iqwig.de. Ihre Bewertungen und Kommentare werden von uns ausgewertet, aber nicht veröffentlicht. Ihre Angaben werden von uns vertraulich behandelt.

Bitte beachten Sie, dass wir Sie nicht persönlich beraten können. Wir haben Hinweise zu Beratungsangeboten für Sie zusammengestellt.

Über diese Seite

Erstellt am 05. Februar 2025

Nächste geplante Aktualisierung: 2028

Herausgeber:

Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG)

So halten wir Sie auf dem Laufenden

Abonnieren Sie unseren Newsletter oder Newsfeed. Auf YouTube finden Sie unsere wachsende Videosammlung.