Dupilumab (Dupixent) bei COPD

Einleitung

Dupilumab (Handelsname Dupixent) ist seit Juni 2024 für Erwachsene mit chronisch obstruktiver Lungenerkrankung () zugelassen, bei denen eine Kombination aus einem lang wirksamen Beta-2-Sympathomimetikum, einem und einem lang wirksamen Anticholinergikum die Beschwerden nicht ausreichend lindert. Dupilumab kann nur eingesetzt werden, wenn die eosinophilen Granulozyten im Blut erhöht sind.

Bei einer COPD ist die Lunge dauerhaft geschädigt und die unteren Atemwege () sind verengt. Dadurch fällt das Atmen schwerer. Typische Beschwerden sind Husten, Auswurf, Atemgeräusche wie Pfeifen oder Brummen sowie Atembeschwerden bei körperlicher Belastung. Typisch sind auch sogenannte Exazerbationen, plötzliche und deutliche Verschlechterungen der Krankheit. Meist äußern sie sich durch Atemnot-Anfälle und starken Husten mit Auswurf. Verschiedene Medikamente können die Beschwerden lindern und akuten Atemproblemen vorbeugen.

Dupilumab ist ein gegen zwei Botenstoffe der Immunabwehr und soll Entzündungen in den verhindern.

Anwendung

Dupilumab gibt es als Fertigspritze in einer Dosierung von 300 mg. Es wird alle 2 Wochen unter die Haut in den Bauch oder Oberschenkel gespritzt. Patientinnen und Patienten können sich nach ärztlicher Schulung auch selbst spritzen. Zeigt sich keine Besserung der Beschwerden, wird nach einem Jahr abgewogen, ob die fortgeführt wird.

Andere Behandlungen

Für Erwachsene mit kommen lang wirksame Beta-2-Sympathomimetika, lang wirksame und Medikamente mit zum Inhalieren infrage. Je nach Krankheitsbeschwerden kann auch Roflumilast eingesetzt werden.

Bewertung

Das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) hat 2024 geprüft, ob Dupilumab für Erwachsene mit im Vergleich zu den Standardtherapien Vor- oder Nachteile hat.

Der Hersteller legte für diesen Vergleich 2 Studien mit insgesamt 925 Teilnehmenden vor. In beiden Studien wurde jeweils die eine Gruppe mit Dupilumab behandelt, die andere Gruppe erhielt ein . Die Beschwerden der wurden weiterhin behandelt. Es wurden nur Patientinnen und Patienten untersucht, für die Roflumilast nicht infrage kam. Sie wurden etwa 1 Jahr behandelt. Es zeigten sich folgende Ergebnisse:

Welche Vorteile hat Dupilumab?

Mittelschwere bis schwere Exazerbationen: Hier deuten die Studien auf einen Vorteil für Dupilumab hin. Bei den Personen mit Dupilumab traten im Mittel () bei 31 von 100 Personen mittelschwere bis schwere Exazerbationen auf. Ohne Dupilumab war das bei 37 von 100 Patientinnen und Patienten der Fall.

Gesundheitsbezogene Lebensqualität: Auch hier deuten die Studien auf einen Vorteil hin: In den Gruppen mit Dupilumab verbesserte sich die gesundheitsbezogene Lebensqualität im Mittel () bei 31 von 100 Personen. Ohne Dupilumab war das bei 23 von 100 Personen der Fall.

Welche Nachteile hat Dupilumab?

Es zeigten sich in den Studien keine Nachteile von Dupilumab.

Wo zeigte sich kein Unterschied?

Lebenserwartung: Hier zeigte sich kein Unterschied. In den Gruppen waren 1 bis 2 von 100 Personen gestorben.

Schwere Nebenwirkungen: Auch bei den schweren Nebenwirkungen gab es keinen Unterschied. Sie traten bei 8 bis 11 von 100 Patientinnen und Patienten auf.

Zudem zeigte sich kein Unterschied bei:

  • Krankheitsbeschwerden wie Atemlosigkeit, Husten, Auswurf und Brustbeschwerden
  • Gesundheitszustand
  • Therapieabbrüchen wegen Nebenwirkungen
  • Kardiovaskulären Ereignissen wie Schlaganfällen oder Herzinfarkten

Welche Fragen sind noch offen?

Zu den Nebenwirkungen Augenerkrankungen und Lungenentzündungen legte der Hersteller keine geeigneten Daten vor.

Weitere Informationen

Dieser Text fasst die wichtigsten Ergebnisse der Gutachten zusammen, die das IQWiG im Auftrag des Gemeinsamen Bundesausschusses () im Rahmen der Frühen Nutzenbewertung von Arzneimitteln erstellt hat. Der beschließt auf Basis der Gutachten und eingegangener Stellungnahmen über den Zusatznutzen von Dupilumab (Dupixent).

Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG). Dupilumab (COPD) – Nutzenbewertung gemäß § 35a SGB V. Dossierbewertung; Projekt A24-79. 28.10.2024. (IQWiG-Berichte; Band 1873); DOI: 10.60584/A24-79.

Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG). Dupilumab (COPD) – Addendum zum Projekt A24-79; Projekt A24-118. 09.01.2025. (IQWiG-Berichte; Band 1914); DOI: 10.60584/A24-118.

IQWiG-Gesundheitsinformationen sollen helfen, Vor- und Nachteile wichtiger Behandlungsmöglichkeiten und Angebote der Gesundheitsversorgung zu verstehen.

Ob eine der von uns beschriebenen Möglichkeiten im Einzelfall tatsächlich sinnvoll ist, kann im Gespräch mit einer Ärztin oder einem Arzt geklärt werden. Gesundheitsinformation.de kann das Gespräch mit Fachleuten unterstützen, aber nicht ersetzen. Wir bieten keine individuelle Beratung.

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Über diese Seite

Aktualisiert am 13. März 2025

Nächste geplante Aktualisierung: 2028

Herausgeber:

Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG)

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