Divertikel bleiben häufig unbemerkt, solange sie nicht zu Beschwerden führen. Sie können aber chronische Verdauungsbeschwerden und Schmerzen verursachen oder sich entzünden.
Eine Divertikulitis lässt sich meist gut behandeln und heilt dann innerhalb weniger Wochen ab. Etwa 20 % der Betroffenen bekommen in den Jahren danach jedoch mindestens einmal eine erneute Divertikulitis.
Eine Divertikulitis kann zu Komplikationen führen, wenn die Entzündung auf die Darmwand, die Umgebung oder benachbarte Organe übergreift. Es können sich Eiteransammlungen (Abszesse) und Fisteln bilden. Eine Fistel ist eine röhrenartige Verbindung zwischen zwei Organen, zum Beispiel zwischen Darm und Harnblase.
Eine seltene, aber schwere Komplikation ist es, wenn ein Loch in der Darmwand entsteht (Darmdurchbruch oder Darmperforation). Wenn Stuhl in den Bauchraum austritt, kann es zu einer lebensbedrohlichen Bauchfellentzündung (Peritonitis) kommen. Sie äußert sich meist durch starke Bauchschmerzen, eine harte Bauchdecke, Fieber, Übelkeit, Herzrasen und allgemeine Schwäche. Bei solchen Anzeichen ist es wichtig, rasch ärztliche Hilfe zu suchen.
Bei manchen Menschen entzünden sich Divertikel auch nach einer erfolgreichen Behandlung immer wieder – dann spricht man von einer chronisch-rezidivierenden Divertikulitis. Dadurch können sich vernarbte Verengungen (Stenosen) im Darm bilden, die das Weiterleiten des Stuhls erschweren. Im Extremfall kann ein Darmverschluss (Ileus) die Folge sein. Manche Menschen haben dauerhafte Beschwerden, ohne dass der Darm entzündet ist. Das Risiko für Komplikationen ist bei der ersten Divertikulitis am höchsten. Bei wiederkehrenden Entzündungen sinkt das Risiko deutlich. Ihre Folgen sind vor allem chronische Beschwerden wie Stuhlunregelmäßigkeiten, Blähungen und Bauchschmerzen.
Gut zu wissen: Aus Divertikeln entwickelt sich kein Darmkrebs. Dieser entsteht aus Darmpolypen.