Wenn ein Diabetes Typ 1 schon zu Folgeerkrankungen geführt hat, werden diese im Rahmen des DMP besonders sorgfältig behandelt. Dabei arbeiten Fachleute aus verschiedenen Bereichen der Medizin zusammen.
Bei der diabetischen Nierenerkrankung (Nephropathie) kann die Behandlung in einer nephrologischen Praxis oder Klinik sinnvoll sein. Bei regelmäßigen Laboruntersuchungen können Veränderungen der Nierenfunktion erkannt werden. Mit Medikamenten kann versucht werden, die Leistung der Niere solange es geht zu erhalten. In einem späten Stadium kann eine Dialyse oder Nierentransplantation notwendig werden.
Bei der diabetischen Netzhauterkrankung (Retinopathie) gibt es verschiedene medikamentöse und operative Möglichkeiten. Ziel ist es, das Fortschreiten der Augenschäden zu verlangsamen und Sehminderungen vorzubeugen.
Diabetische Nervenerkrankungen (Neuropathien) können mit Medikamenten behandelt werden.
Um ein diabetisches Fußsyndrom („diabetischer Fuß“) zu vermeiden, beraten Ärztinnen und Ärzte über Maßnahmen zur Vorbeugung – von der regelmäßigen Selbstkontrolle über die sorgfältige Fußpflege bis hin zum richtigen Schuhwerk. Ein bereits bestehendes oder fortgeschrittenes diabetisches Fußsyndrom kann in entsprechend spezialisierten Praxen oder Kliniken behandelt werden. Eine regelmäßige medizinische Fußpflege bieten podologische Fachkräfte an. Ebenfalls wichtig ist die orthopädische Anpassung der Schuhe.
Um das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu senken, spielt neben der Einstellung des Blutzuckers auch die Behandlung des Bluthochdrucks eine wichtige Rolle. Um Gefäßerkrankungen vorzubeugen, können Cholesterinsenker und Blutverdünner infrage kommen.
Im Rahmen des DMP soll auch geprüft werden, ob eine psychotherapeutische Unterstützung sinnvoll sein kann – etwa bei Essstörungen oder Depressionen.
Bei einer geplanten oder bestehenden Schwangerschaft ist eine spezielle Beratung wichtig, um Risiken für die Mutter und das Kind zu verringern.
Die Behandlung von Kindern und Jugendlichen im Rahmen des DMP ist auf ihre speziellen Bedürfnisse abgestimmt. Die Familie wird dabei einbezogen. Gleichzeitig werden Kinder und Jugendliche altersentsprechend darin gestärkt, ihre Behandlung so weit wie möglich selbstständig in die Hand zu nehmen.