Nach der Kur war ich ein anderer Mensch
Bevor ich zur Kur gefahren bin, habe ich mich erst einmal seltsam gefühlt, weil ich immer dachte, dass eine Kur etwas für alte Menschen wäre. Aber als ich da war, sind mir die Augen aufgegangen. Ich habe zum ersten Mal mit vielen anderen Menschen gesprochen, auch in meinem Alter, die dasselbe hatten wie ich. Und ich habe gesehen, dass ich gar nicht der schwerste Fall war. Dort wurden verschiedene Behandlungen ausprobiert. Ich konnte schwimmen gehen und mich selbst wieder entspannter wahrnehmen.
Für mich war die Kur wie ein kleiner Schritt in eine neue Art von Freiheit. Ich hatte ein ganz neues Selbstbewusstsein. Meine Haut war auch komplett erscheinungsfrei. Es hat zwar nicht lange gehalten, aber immerhin.
Vor allem das Wissen, dass andere auch betroffen sind, und die Gespräche mit Gleichgesinnten haben mir geholfen. Ich war einfach nicht mehr allein damit. Meine Familie hatte mich vorher ja immer unterstützt, aber sie haben es einfach nicht selbst erlebt, ich konnte ihnen nicht so viel und ausführlich erzählen. Ich fand mich in den Gesprächen mit anderen Betroffenen wieder: Die Schuppenflechte bestimmte ihr Leben genauso wie meins.
Meiner Meinung nach hätte ich schon viel früher, spätestens mit 19 Jahren, in Kur gehen sollen. Das nehme ich meinem Hautarzt immer noch übel, dass er nicht daran gedacht hat. Nach dem ersten Mal bin ich dann regelmäßig alle ein bis zwei Jahre gefahren.