Ich musste erst lernen, mich selbst zu spritzen
Als ich mich das erste Mal selbst spritzen sollte, warf ich die Insulinspritze wie im Reflex weg. Obwohl ich selbst Krankenschwester bin, wollte ich mich immer nur von anderen spritzen lassen. Ich wollte das nicht selber machen. Das musste ich aber lernen. Dieser Prozess ging jedoch recht zügig und es hat so ein bis zwei Wochen gedauert, bis ich selbst gespritzt habe.
Nach zwei Wochen im Krankenhaus bin ich dann zur Kur gefahren. Dort hatte ich eine sehr gute Ärztin. Sie hat sehr stark das psychische Wohlbefinden einbezogen und den Diabetes ganzheitlich betrachtet. Sie hat mir verdeutlicht, dass es auch dazugehört, mal ein Eis zu essen oder einen Wein zu trinken. Auch, dass man keine Angst haben soll, Sport zu treiben, sich zu bewegen und wirklich das auszuprobieren, worauf man Lust hat. Das war sehr wichtig für mich, hat mich zum Nachdenken angeregt und hat mir Mut gemacht.
Ich habe mit der intensivierten Insulintherapie angefangen - das heißt Verzögerungs- und Normalinsulin. Ich hatte sehr viele Unterzuckerungen, die auf meinen Sport zurückzuführen waren. Das Langzeitinsulin war bei spontanen sportlichen Aktivitäten schwer zu kalkulieren. Das war der negative Aspekt, der mich belastet hat, weil ich es nicht steuern konnte.