Was sich schon geändert hat: Ich gehe nicht mehr so unbeschwert in Restaurants essen. Man bekommt zwar immer wieder versichert, dass alles glutenfrei sei. Aber die Leute verstehen nicht, dass schon Spuren ausreichen, um das Essen mit Gluten zu kontaminieren.
Ich war zum Beispiel in einer Pizzeria, die auch glutenfreie Pizzen im Angebot hatte. Ich habe mich sehr gefreut und eine bestellt. Eine halbe Stunde nach dem Essen wurde mir aber übel, ich musste nach Hause gehen und habe erbrochen. Am nächsten Tag bekam ich Durchfall.
Auf Nachfrage habe ich später erfahren, dass die glutenfreien Pizzaböden auf dieselbe Arbeitsfläche gelegt werden wie die anderen Pizzen, die Tomatensauce mit demselben Löffel auf alle Pizzen verteilt wird und derselbe Holzschieber benutzt wird, um die Pizzen in den Ofen zu schieben. Das alles reicht, um Gluten auf die eigentlich glutenfreien Pizzen zu bekommen.
Ich habe für unterwegs immer etwas zu essen dabei, ein Stück Kuchen zum Beispiel. So kann ich auch spontan in ein Café gehen. Und erkläre dann, warum ich meinen eigenen Kuchen dabeihabe.
Auch wenn wir eingeladen werden, bringe ich mein Essen selbst mit. Ich gehe lieber auf Nummer sicher.
Zuerst waren unsere Bekannten und Freunde etwas pikiert, weil sie dachten, ich vertraue ihnen nicht. Später haben sie mich verstanden, als sie wussten, wie schwer es ist, komplett glutenfrei zu kochen. Es ist ja auch für sie entspannter, dann müssen sie sich auch keine Vorwürfe machen, wenn es mir nach dem Essen schlecht geht und ich Beschwerden bekomme.
Wir gehen auch nicht mehr ins Hotel, sondern nehmen grundsätzlich eine Ferienwohnung, wo wir selbst kochen können. Das ist am einfachsten. Glücklicherweise kochen meine Frau und ich sehr gerne.