Einleitung
Capivasertib (Handelsname Truqap) ist seit Juni 2024 für Frauen und Männer mit fortgeschrittenem Brustkrebs zugelassen, der trotz hormoneller Therapie fortschreitet oder wieder aufgetreten ist und spezielle genetische Veränderungen bestehen. Der Wirkstoff wird mit Fulvestrant kombiniert.
Ein Tumor in der Brust wird, wenn möglich, operativ entfernt. Manchmal ist er dafür jedoch schon zu groß oder hat Absiedlungen in anderen Körperregionen ( Metastasen) gebildet. In diesem Fall spricht man von fortgeschrittenem Brustkrebs.
Wie sich die Krebszellen vermehren, wird durch verschiedene Faktoren beeinflusst. Die Kombination kommt infrage, wenn genetische Veränderungen des sogenannten AKT- Signalwegs (PIK3CA, AKT1, PTEN) vorliegen. Sie beschleunigen das Tumorwachstum und führen auch in der Regel zu einer schlechteren Prognose der Krebserkrankung. Zudem ist die Therapie nur zugelassen, wenn der Tumor HER2-negativ ist. Der HER2 (humaner epidermaler Wachstumsfaktor-Rezeptor) ist ein bestimmter Eiweißbaustein auf der Oberfläche der Krebszellen. HER2-Rezeptoren reagieren auf Wachstumssignale und regen so das Wachstum des Tumors an. Man spricht von HER2-positivem Krebs, wenn diese Rezeptoren, welche ebenfalls zu einem beschleunigten Tumorwachstum führen, besonders häufig vorkommen. Ein HER2-negativer Krebs wächst dagegen langsamer.
Capivasertib soll die Wirkungen der AKT-Kinasen blockieren und so das Tumorwachstum aufhalten.