Binimetinib (Mektovi) und Encorafenib (Braftovi) bei fortgeschrittenem nicht kleinzelligem Lungenkrebs

Einleitung

Die Kombination der Wirkstoffe Binimetinib (Handelsname Mektovi) und Encorafenib (Handelsname Braftovi) ist seit Juli 2024 zur Erstbehandlung von nicht kleinzelligem Lungenkrebs zugelassen. Sie kommt für Personen infrage, bei denen ein verändertes Protein im Tumorgewebe (BRAF-V600E-Mutation) zu unkontrolliertem Tumorwachstum führen kann.

Lungenkrebs entsteht durch bösartige Veränderungen von Zellen der Atemwege (). Deshalb spricht man auch von einem Bronchialkarzinom. Man unterscheidet hauptsächlich zwei Krebsarten:

  • das kleinzellige (englisch: small cell lung carcinoma, SCLC) und
  • das nicht kleinzellige (englisch: non small cell lung carcinoma, NSCLC).

Ein bösartiger Tumor wird, wenn möglich, operativ entfernt. Manchmal ist er dafür jedoch schon zu groß oder hat bereits über das Blut- oder Lymphsystem in anderen Körperregionen gebildet. In diesem Fall spricht man von fortgeschrittenem Lungenkrebs. Häufig ist eine Heilung dann nicht mehr möglich. Dann ist es Ziel der , ein Fortschreiten der Erkrankung so lange wie möglich zu verzögern und Beschwerden zu lindern.

Binimetinib gemeinsam mit Encorafenib hemmen Proteine, die am Tumorwachstum beteiligt sind. Dadurch wird das Tumorwachstum blockiert.

Anwendung

Binimetinib gibt es als Kapsel in 2 Dosierungen (15 und 45 mg). Die tägliche Dosis beträgt je 45 mg morgens und abends. Der Abstand zwischen den Einnahmen sollte ungefähr 12 Stunden betragen.

Encorafenib gibt es als Kapsel in 2 Dosierungen (50 und 75 mg) und wird einmal täglich eingenommen. Die tägliche Dosis beträgt 450 mg, wenn es mit Binimetinib kombiniert wird.

Die wird beendet, wenn zu starke Nebenwirkungen auftreten oder der Krebs fortschreitet.

Andere Behandlungen

Als Ersttherapie für Personen mit fortgeschrittenem nicht kleinzelligem Lungenkrebs kommen je nach Veränderungen im Tumorgewebe unterschiedliche Wirkstoffe, auch in Kombination, infrage. Dazu gehören beispielsweise Dabrafenib in Kombination mit Trametinib, Atezolizumab, Nivolumab mit Ipilimumab oder Pembrolizumab und platinbasierte Chemotherapien.

Bewertung

Das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) hat 2024 geprüft, ob die Kombination aus Binimetinib und Encorafenib für Personen mit fortgeschrittenem nicht kleinzelligem Lungenkrebs im Vergleich zu den Standardtherapien Vor- oder Nachteile hat.

Um diese Frage zu beantworten, legte der Hersteller jedoch keine geeigneten Daten vor.

Weitere Informationen

Dieser Text fasst die wichtigsten Ergebnisse der Gutachten zusammen, die das IQWiG im Auftrag des Gemeinsamen Bundesausschusses () im Rahmen der Frühen Nutzenbewertung von Arzneimitteln erstellt hat. Der beschließt auf Basis der Gutachten und eingegangener Stellungnahmen über den Zusatznutzen von Binimetinib (Handelsname Mektovi) und Encorafenib (Handelsname Braftovi).

Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG). Binimetinib und Encorafenib (NSCLC) – Nutzenbewertung gemäß § 35a SGB V. Dossierbewertung; Projekt A24-100/A24-101. 20.12.2024. (IQWiG-Berichte; Band 1909); DOI: 10.60584/A24-101.

IQWiG-Gesundheitsinformationen sollen helfen, Vor- und Nachteile wichtiger Behandlungsmöglichkeiten und Angebote der Gesundheitsversorgung zu verstehen.

Ob eine der von uns beschriebenen Möglichkeiten im Einzelfall tatsächlich sinnvoll ist, kann im Gespräch mit einer Ärztin oder einem Arzt geklärt werden. Gesundheitsinformation.de kann das Gespräch mit Fachleuten unterstützen, aber nicht ersetzen. Wir bieten keine individuelle Beratung.

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Über diese Seite

Erstellt am 02. Januar 2025

Nächste geplante Aktualisierung: 2028

Herausgeber:

Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG)

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