Bei Erkältungen Antibiotika nehmen oder nicht?
Bei einer einfachen Erkältung sind Antibiotika nicht sinnvoll: Sie können weder die Beschwerden wie Schnupfen und Halsweh lindern noch die Krankheitsdauer verkürzen, führen aber oft zu verschiedenen Nebenwirkungen.
Eine einfache Erkältung mit Symptomen wie Husten, Schnupfen und manchmal leichtem Fieber wird normalerweise durch Viren verursacht. Fast immer heilt sie innerhalb von zwei Wochen von selbst aus. Oft tritt eine Besserung schon nach einigen Tagen ein.
Da Antibiotika nur Bakterien abtöten können, aber nicht gegen Viren wirken, können sie gegen eine virale Erkältung nichts ausrichten. Wenn es zu einer Folgeinfektion mit Bakterien kommt, können Antibiotika aber sinnvoll sein, weshalb sie manchmal auch vorbeugend verschrieben werden. Da Erkältungen fast immer ohne Probleme von selbst ausheilen und Antibiotika häufig Nebenwirkungen haben, müssen die Vor- und Nachteile ihrer Anwendung gut abgewogen werden.
Dazu haben Wissenschaftler des internationalen Forschungsnetzwerks Cochrane Collaboration gezielt nach Studien gesucht. Sie fanden elf Studien, an denen insgesamt fast 2000 Kinder, Jugendliche oder Erwachsene mit einer einfachen Erkältung teilgenommen hatten, die in der Regel ansonsten gesund waren.