Behandlung der akuten Divertikulitis
Eine Divertikulitis lässt sich meist gut behandeln. Bei einer unkomplizierten Erkrankung kann auf Antibiotika oft verzichtet werden. Eine Operation ist nur dann nötig, wenn Komplikationen durch schwere Entzündungen drohen.
Bei einer Divertikulitis entzünden sich Ausstülpungen der Dickdarmschleimhaut (Divertikel). Divertikel sind oft harmlos und bleiben unbemerkt. Eine Divertikulitis verursacht dagegen Beschwerden wie linksseitige Bauchschmerzen, Fieber und Verdauungsprobleme. Es werden zwei Formen der Erkrankung unterschieden:
- Unkomplizierte Divertikulitis: Divertikel und angrenzende Dickdarmschleimhaut sind entzündet, es gibt aber keine Anzeichen für Eiteransammlungen (Abszesse) oder sich ausbreitende Entzündungen.
- Komplizierte Divertikulitis: Es haben sich Abszesse gebildet. Manchmal hat sich die Entzündung schon ausgebreitet oder es ist ein Loch in der Darmwand entstanden (Darmdurchbruch oder Darmperforation). Es kann auch zu einem Darmverschluss und einer Bauchfellentzündung (Peritonitis) kommen.
Etwa 80 % der Betroffenen haben eine unkomplizierte Divertikulitis, etwa 20 % eine komplizierte.
Auch nach einer erfolgreichen Behandlung kann sich später erneut eine akute Entzündung entwickeln. Das Risiko für eine solche wiederkehrende Divertikulitis ist nach einer komplizierten Divertikulitis höher.
Früher wurden zur Behandlung einer akuten Divertikulitis in der Regel Antibiotika verschrieben und bei wiederkehrenden Entzündungen häufig Operationen empfohlen. Mittlerweile raten ärztliche Leitlinien, damit zurückhaltender zu sein. Schmerzmittel wie Ibuprofen oder Diclofenac aus der Gruppe der nicht steroidalen Antirheumatika ( NSAR) sollten bei einer Divertikulitis nicht eingenommen werden, weil sie Komplikationen wie eine Darmperforation begünstigen können.