Arzneimittelbedingte Kopfschmerzen
Auch wenn es paradox klingt: Wer sehr häufig Schmerz- oder Migränemittel einnimmt, kann dadurch mehr Kopfschmerzen bekommen. Dann ist es ratsam, die Mittel konsequent für einige Tage wegzulassen.
Kopfschmerzen können als Nebenwirkung verschiedener Medikamente auftreten, zum Beispiel von Mitteln gegen Herzbeschwerden (Nitrospray) oder Erektionsstörungen (sogenannten PDE-5-Hemmern).
Bei Menschen mit einer primären Kopfschmerzerkrankung wie Migräne oder Spannungskopfschmerzen können die Kopfschmerzen durch eine regelmäßige und häufige Einnahme von Schmerz- oder Migränemitteln zunehmen. Man nennt dieses Phänomen dann Kopfschmerzen durch Medikamenten-Übergebrauch.
Ob der Gebrauch „übermäßig“ ist, hängt davon ab, an wie vielen Tagen die Mittel innerhalb der letzten drei Monate eingenommen wurden – und um welches Medikament es sich handelt. Weniger wichtig ist dabei die Dosierung an den einzelnen Tagen. Bei Schmerzmitteln wie Paracetamol, Acetylsalicylsäure ( ASS) oder Ibuprofen gilt es als übermäßiger Gebrauch, die Mittel an 15 oder mehr Tagen pro Monat einzunehmen. Bei Migränemitteln wie Triptanen und Ergotaminen gelten schon zehn Einnahmetage pro Monat als zu häufig.
Fachleute gehen davon aus, dass etwa 1 bis 2 von 100 Menschen Kopfschmerzen haben, weil sie zu häufig Schmerz- oder Migränemittel anwenden. Meist sind Frauen mittleren Alters betroffen, die Migräne haben.