Einleitung
Amivantamab (Handelsname Rybrevant) ist seit Dezember 2021 in Deutschland für Erwachsene mit fortgeschrittenem nicht kleinzelligem Lungenkrebs zugelassen, bei denen der Krebs trotz einer platinbasierten Chemotherapie fortgeschritten ist. Der Wirkstoff kommt zudem nur für Patientinnen und Patienten infrage, bei denen besondere Veränderungen der Krebszellen zu einem beschleunigten Tumorwachstum führen können.
Lungenkrebs entsteht durch die bösartige Neubildung von Zellen der Atemwege ( Bronchien). Deshalb spricht man auch von einem Bronchialkarzinom. Man unterscheidet hauptsächlich zwei Tumorarten:
- das kleinzellige Karzinom (englisch: small cell lung carcinoma, SCLC) und
- das nicht kleinzellige Karzinom (englisch: non small cell lung carcinoma, NSCLC).
Ein nicht kleinzelliges Karzinom wird operativ entfernt. Manchmal ist es dafür jedoch schon zu groß oder es hat bereits über das Blut- oder Lymphsystem Absiedlungen in anderen Körperregionen ( Metastasen) gebildet. In diesem Fall spricht man von fortgeschrittenem Lungenkrebs.
Mutationen des Wachstumsfaktorrezeptors
Manche Menschen mit nicht kleinzelligem Lungenkrebs haben ein verändertes Eiweiß im Tumorgewebe, auch epidermaler Wachstumsfaktorrezeptor (englisch: epidermal growth factor receptor, EGFR) genannt. Er kann verschiedene Veränderungen (Mutationen) aufweisen. Zu diesen zählt zum Beispiel die Mutation in Exon 20. Die aktivierenden Mutationen können dauerhaft Wachstumssignale aussenden und so zum unkontrollierten Wachstum des Tumors beitragen.
Der Wirkstoff Amivantamab ist nur bei einer Mutation in Exon 20 zugelassen. Es soll den veränderten Rezeptor blockieren und so das Tumorwachstum hemmen.