Akne: Helfen Salben, Tabletten oder Lichtbehandlung?

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Es gibt zahleiche Mittel gegen Akne – zum Auftragen auf die Haut oder zum Einnehmen, frei verkäuflich oder nur auf Rezept erhältlich. Was ist für wen geeignet? Und können Verfahren wie die Phototherapie das Hautbild verbessern?

Welche Behandlungen bei Akne infrage kommen, hängt von verschiedenen Faktoren ab, unter anderem,

  • von der Schwere der Akne,
  • vom Hauttyp (trocken, fettig oder Mischhaut),
  • von der psychischen Belastung durch die Akne,
  • von möglichen anderen gesundheitlichen Problemen,
  • vom Geschlecht,
  • davon, ob jemand zu Aknenarben neigt,
  • welche Behandlungen mit welchem Ergebnis bereits ausprobiert wurden und
  • wie die Wirkungen und Nebenwirkungen der verschiedenen Mittel eingeschätzt werden.

Für fast alle Behandlungen gilt: Man braucht Geduld, bis sie wirken. Diese Geduld aufzubringen, kann sich aber lohnen und ist besser, als ständig die Behandlung zu wechseln. Denn sonst kann leicht das Gefühl entstehen, dass gar nichts hilft.

Helfen Medikamente zum Auftragen auf die Haut bei Akne?

Zur äußeren Behandlung stehen Cremes, Lotionen und Gele mit verschiedenen Wirkstoffen zur Verfügung. Alle Mittel müssen einige Wochen bis Monate angewendet werden, um wirken zu können. Sie werden nicht nur auf die vorhandenen Pickel, sondern auch auf die umliegende Haut aufgetragen, um die Neubildung von Aknepickeln zu verhindern.

Manche Mittel können Hautirritationen wie Rötungen und Juckreiz auslösen. Dem lässt sich vorbeugen, wenn man zunächst eine niedrige Dosierung wählt und diese dann schrittweise steigert. Wenn die Haut schon gereizt ist, kann es helfen, die Dosierung zu verringern. Zeigt sich auch nach einiger Zeit keine Wirkung, kann man ein anderes Medikament ausprobieren.

Benzoylperoxid

Benzoylperoxid ist ein frei verkäufliches Präparat, das als Gel, Lotion und Creme angeboten wird. Benzoylperoxid fördert die Abstoßung der obersten Hornschichten der Haut. Dadurch soll der Talg besser abfließen, damit die Talgdrüsen nicht so leicht verstopfen. Außerdem wirkt das Mittel antibakteriell. Anders als bei besteht nicht die Gefahr, dass sich die durch zu häufige Anwendung an die Substanz gewöhnen (Resistenzbildung).

Benzoylperoxid kann bei leichter bis mittelschwerer Akne helfen, das Hautbild innerhalb einiger Wochen zu bessern. Allerdings kann es bei der Anwendung zu Rötungen und Juckreiz kommen. Da das Mittel die Haare und die Kleidung bleichen kann, ist eine vorsichtige Anwendung ratsam. In welcher Form Benzoylperoxid benutzt wird, spielt für die Wirksamkeit keine Rolle. Es wird in verschiedenen Konzentrationen angeboten: 2,5 %, 5 % und 10 %. Die höher konzentrierten Produkte wirken nicht besser, die 10 %-Präparate haben aber häufiger Nebenwirkungen.

Antibiotika

Bei der entzündlichen Akne siedeln sich Bakterien in der Haut an. , die auf die Haut aufgetragen werden, können entzündliche Akne bessern. Es wird empfohlen, nur in Kombination mit anderen wirksamen Mitteln wie Benzoylperoxid oder einem Retinoid anzuwenden. Bei nicht entzündlicher Akne sind nicht wirksam.

Äußerlich anzuwendende sind rezeptpflichtig. Eine dauert mindestens drei Wochen, oft bringen aber erst Anwendungen über 3 bis 6 Monate sichtbare Erfolge. Bei Antibiotika besteht immer die Gefahr, dass sich Resistenzen bilden. Das bedeutet, dass die nach häufig wiederholter Anwendung gegen den Wirkstoff unempfindlich werden. Die Mittel wirken dann nicht mehr so gut oder gar nicht mehr. Deshalb sind nicht für die wiederholte Langzeittherapie geeignet. Hautirritationen und Durchfall sind möglich, aber eher die Ausnahme. Die Salben sind meist gut verträglich.

Retinoide

Retinoide sind Abkömmlinge von Vitamin A. Zu den Retinoiden, die bei Akne für eine äußere Anwendung infrage kommen, gehören die Wirkstoffe Adapalen, Isotretinoin und Tretinoin. Diese Medikamente sind rezeptpflichtig und werden als Creme, Gel oder Lösung angewendet. Sie können bei entzündlicher und nicht entzündlicher Akne helfen: Der Hautzustand kann sich innerhalb einiger Wochen sichtbar bessern.

Retinoide können Nebenwirkungen wie Hautrötungen, Brennen und Juckreiz haben. Für schwangere und stillende Frauen sind sie nicht zugelassen.

Weitere Mittel zur äußeren Anwendung

Azelainsäure wird gegen die Verhornung der Talgdrüsen eingesetzt und kann Akne lindern. Es wirkt antibakteriell und gegen Entzündungen. Als Nebenwirkung können Hautirritationen wie Jucken und Brennen auftreten.

Salicylsäure findet sich in vielen kosmetischen Akne-Produkten wie Gesichtswassern oder Cremes. Sie soll die Hornschicht auf den verstopften Hautporen lösen. Ob Mittel mit Salicylsäure bei Akne helfen, ist unklar. Sie können Nebenwirkungen wie Hautrötung, Austrocknen und Abschälen der Haut haben.

Fruchtsäurepeelings tragen die oberste Hautschicht ab, die aus abgestorbenen Hautschuppen besteht. Meist enthalten sie Glykolsäure. Einige Studien deuten an, dass sie wirksam sein könnten. Sie können leichte Hautirritationen auslösen.

Wann kommen Medikamente zum Einnehmen infrage?

Medikamente zum Einnehmen kommen in der Regel bei mittelschwerer oder schwerer Akne in Betracht, oder wenn die äußerliche Behandlung keine ausreichende Besserung gebracht hat. Auch diese Mittel sind rezeptpflichtig.

Antibiotika

Antibiotika-Tabletten können entzündliche Akne bessern, wenn sie über mehrere Wochen bis Monate eingenommen werden.

zum Einnehmen können Nebenwirkungen haben, zum Beispiel Schwindel, Verdauungsstörungen und allergische Reaktionen wie Hautausschläge. mit den Wirkstoffen Tetracyclin oder Minocyclin sind nicht für Schwangere und Stillende geeignet. Ist eine Behandlung mit Minocyclin für mehr als drei Wochen geplant, müssen vor und während der Anwendung Blutwerte kontrolliert werden, um Störungen der Leber- oder Nierenfunktion sowie der Blutbildung frühzeitig zu erkennen.

Auch bei zum Einnehmen besteht bei wiederholter Anwendung die Gefahr, dass sich Resistenzen bilden und die Medikamente nicht mehr wirken.

Hormone

Die Hauptursache von Akne ist die gesteigerte Produktion des Hormons Androgen oder eine erhöhte Empfindlichkeit dafür. Bestimmte Hormonpräparate können die Bildung und Wirkung des Androgens hemmen und so den Hautzustand verbessern.

Es gibt Hormonpräparate, die speziell zur Behandlung von Akne verschrieben werden können. Diese Hormonpräparate wirken auch verhütend. In Deutschland sind für Mädchen und Frauen drei Wirkstoffkombinationen zur Behandlung von Akne zugelassen:

  • Ethinylestradiol / Cyproteronacetat
  • Ethinylestradiol / Chlormadinonacetat
  • Ethinylestradiol / Dienogest

Bei mittelschwerer und schwerer Akne werden sie häufig mit einem Mittel zum Auftragen auf die Haut kombiniert, damit die Behandlung ausreichend wirkt. Dabei gilt die Kombination Ethinylestradiol / Dienogest als Mittel der zweiten Wahl – das heißt: Solche Präparate sollten nur Mädchen und Frauen nehmen, die ohnehin mit der verhüten möchten und denen Cremes und Tabletten nicht genug helfen.

Hormonpräparate wie die sind dagegen zur Verhütung gedacht und meist nicht zur Behandlung von Akne zugelassen. Wenn Mädchen und Frauen mit Akne sowieso mit der Pille verhüten, kann sich ihre Haut aber auch dadurch bessern. Dies gilt allerdings nur, wenn sie eine Pille nehmen, die die und enthält.

Hormonpräparate können Nebenwirkungen wie Kopfschmerzen und Übelkeit haben. Zudem erhöhen manche Antibabypillen das Risiko für Venenthrombosen.

Retinoide

Retinoid-Tabletten gehören zu den wirksamsten Akne-Medikamenten, haben aber auch die meisten Nebenwirkungen. Deshalb werden sie in der Regel erst angewendet, wenn andere Mittel nicht ausreichend geholfen haben. Durch Retinoid-Tabletten kann sich Akne deutlich bessern oder ganz abheilen. Bei einem Teil der Betroffenen tritt die Akne einige Zeit nach der Behandlung jedoch erneut auf.

Da Retinoide die Talgproduktion der Haut hemmen, können die Lippen und die Haut austrocknen. Trockene Augen sind ebenfalls möglich. Auch Kopf-, Gelenk- und Rückenschmerzen können auftreten. Je höher die Dosierung des Mittels, desto wahrscheinlicher sind solche Nebenwirkungen. Ernste Nebenwirkungen sind aber die Ausnahme.

Schwangere und Stillende dürfen keine Retinoide einnehmen, da sie dem Kind schaden können. So kann es zu Fehlbildungen beim Ungeborenen kommen. Für Mädchen und Frauen kommen Retinoide deshalb nur infrage, wenn sie beim Sex mit Jungen oder Männern mindestens eine, besser zwei Verhütungsmethoden gleichzeitig anwenden – zum Beispiel Pille und Kondom. Nach Ende der muss noch für mindestens vier Wochen weiter verhütet werden.

Es gibt die Vermutung, dass die Einnahme des Wirkstoffs Isotretinoin zu einer Zunahme von Selbsttötungen führt – Studien haben dies jedoch nicht bestätigt. Dennoch ist es wichtig, während der Anwendung von Retinoiden besonders auf ungewöhnliche Stimmungsschwankungen zu achten und die Ärztin oder den Arzt darüber zu informieren. Unabhängig davon ist ärztlicher Rat und / oder psychologische Unterstützung aber immer sinnvoll, wenn die Akne sehr belastend ist oder zu psychischen Problemen führt.

Kann eine Behandlung mit Licht Akne bessern?

Neben Salben und Medikamenten zur Einnahme werden auch verschiedene Formen der Bestrahlung als Behandlungsmöglichkeit erprobt. Sie sind in der Regel nur ergänzend zu Medikamenten sinnvoll, da sie wahrscheinlich nicht so gut helfen wie diese.

Bei der Phototherapie wird die Haut unter ärztlicher Aufsicht gezielt mit meist blauem Licht bestrahlt. Studien deuten darauf hin, dass sich die Akne dadurch kurzfristig bessern kann – da die Studien jedoch größere Schwächen haben, sind ihre Ergebnisse sehr unsicher. Nebenwirkungen wie Hautrötungen sind möglich.

Bei einer UV-Phototherapie wird die Haut mit UV-Licht bestrahlt. Wegen der Risiken für die Haut wird bei Akne davon aber abgeraten. Eine Phototherapie kann auch nicht mit einem Besuch im Sonnenstudio gleichgesetzt werden.

Studien deuten an, dass auch Laserbehandlungen eine entzündliche Akne kurzfristig bessern können. Aber auch ihr Nutzen ist eher unklar, da gute Studien zur längerfristigen Wirkung dieser Verfahren fehlen.

Was ist über andere Behandlungsmethoden bekannt?

Zur Behandlung der Akne werden auch unterschiedliche alternativ- oder komplementärmedizinische Methoden angewendet. Verschiedene pflanzliche und homöopathische Mittel, Teebaumöl oder gereinigtes Bienengift sollen helfen, das Hautbild zu verbessern. Auch , Grüner-Tee-Extrakt, Schröpfen und spezielle Massagen werden angeboten. Es gibt bisher aber für keines dieser Präparate und Methoden einen überzeugenden Beweis, dass sie wirken.

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Aktualisiert am 16. November 2022

Nächste geplante Aktualisierung: 2025

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