Der Adrenalin-Wert wird bei Verdacht auf verschiedene Tumoren bestimmt. Dazu gehören meist gutartige Tumoren des Nebennierenmarks (Phäochromozytom) und des Nervensystems (beispielsweise Paragangliome). Sie produzieren die Hormone Adrenalin, Noradrenalin und seltener Dopamin und setzen sie unkontrolliert frei.
Das Hauptsymptom bei Menschen mit solchen Tumoren ist Bluthochdruck, der anhaltend oder anfallsartig auftreten kann. Zusätzlich kann es zu Herzrasen, Kopfschmerzen und Schweißausbrüchen kommen. Daher können diese Symptome einen Anlass geben, den Adrenalin-Wert zu überprüfen.
Der Wert kann auch genutzt werden, um zu prüfen, ob sich der Gesundheitszustand verändert oder ob eine Behandlung wirkt, etwa nach einer operativen Entfernung des Tumors.
Um den Adrenalin-Wert zu bestimmen, nimmt die Ärztin oder der Arzt etwas Blut ab, in der Regel aus der Armvene. Es ist wichtig, vor und während der Blutabnahme ruhig zu liegen. Schon wenn man kurz steht, kann sich der Wert deutlich erhöhen. Adrenalin kann auch im 24-Stunden-Sammelurin bestimmt werden.
Weiterhin kann man die Adrenalin-Konzentration auch über das Abbauprodukt Vanillinmandelsäure im 24-Stunden-Sammelurin bestimmen.
Inzwischen ist es üblicher, das Abbauprodukt von Adrenalin (Metanephrin) im Blut zu bestimmen, da die Tumoren dadurch am zuverlässigsten erkannt werden.