Einleitung
Ramucirumab (Handelsname Cyramza) ist seit Januar 2020 zur Therapie von Erwachsenen mit metastasiertem nicht kleinzelligem Lungenkrebs zugelassen. Der Wirkstoff kommt für erwachsene Patientinnen und Patienten infrage, bei denen besondere Veränderungen der Krebszellen zu einem beschleunigten Tumorwachstum führen. Bei der Ersttherapie wird Ramucirumab mit Erlotinib kombiniert.
Lungenkrebs entsteht durch die bösartige Neubildung von Zellen der Atemwege ( Bronchien). Deshalb spricht man auch von einem Bronchialkarzinom. Man unterscheidet hauptsächlich zwei Tumorarten:
- das kleinzellige Karzinom (englisch: small cell lung carcinoma, SCLC) und
- das nicht kleinzellige Karzinom (englisch: non small cell lung carcinoma, NSCLC).
Ein nicht kleinzelliges Karzinom wird, wenn möglich, operativ entfernt. Manchmal hat es bereits über das Blut- oder Lymphsystem Metastasen in anderen Körperregionen gebildet. In diesem Fall spricht man von metastasiertem Lungenkrebs. Eine Heilung ist dann nicht mehr möglich. Dann ist es Ziel der Therapie, ein Fortschreiten der Erkrankung so lange wie möglich zu verzögern und Beschwerden zu lindern.
Manche Menschen mit einem nicht kleinzelligen Lungenkrebs haben ein verändertes Eiweiß im Tumorgewebe, epidermaler Wachstumsfaktor-Rezeptor (englisch: epidermal growth factor receptor, EGFR) genannt. Der veränderte Rezeptor kann zum unkontrollierten Wachstum des Tumors beitragen. Es gibt verschiedene Veränderungen (Mutationen), die beispielsweise L858R oder del 19 genannt werden.
Der Wirkstoff Ramucirumab ist ein Antikörper, der die Bildung neuer Blutgefäße stört. Er soll so das Wachstum des Tumors hemmen und ein Voranschreiten der Erkrankung verhindern.